Putsch oder Auflösung?
Was von der Kampfgruppe Wagner übrig blieb
Mitglieder der Söldnerarmee Wagner drohen mit Vergeltung für den mutmaßlichen Mord an ihrem Anführer. Die Durchführung eines weiteren Putsches darf aber bezweifelt werden.
Das Video wirkt dilettantisch gemacht. Drei vermummte Personen stehen in der Dunkelheit, schlecht beleuchtet. Und schwören Rache. Auf ihrem Telegram-Account reagierte die Wagner-Truppe mit deutlichen Worten.
Drohen mit „zweitem Marsch auf Moskau“
„Wir sagen direkt, dass wir die von Putin geführten Kreml-Verantwortlichen verdächtigen, versucht zu haben, ihn zu töten.“ Was folgt, ist eine offene Drohung in Richtung Putin: „Falls sich die Informationen über Prigoschins Tod bestätigen, werden wir einen zweiten Marsch der Gerechtigkeit nach Moskau organisieren!“
„Marsch der Gerechtigkeit“ nannten die Söldner den vor zwei Monaten unternommenen Putschversuch, als sie Richtung Moskau marschierten, ehe sie etwa 200 Kilometer vor der Stadt von Chef Jewgenij Prigoschin zurückgepfiffen wurden.
Wagner-Gruppe wurde weitgehend entwaffnet
Die Wagner-Kämpfer sind militärisch gut ausgebildet und waren auch in Afrika, Syrien und der Ukraine wichtig. Dass sie jetzt die militärischen Fähigkeiten besitzt, einen zweiten derartigen Marsch in Gang zu setzen, darf bezweifelt werden. Nach dem Ende des Putsches wurde die Söldnerarmee weitgehend entwaffnet.
Wagner hat keine schweren Waffen mehr, die Einheiten wurden verlegt. Sie beklagen bereits, dass sie erneut schlecht ausgerüstet und schlecht bezahlt werden. Der Tod von Prigoschin und seines Stellvertreters Dmitri Utkin wird wohl das Ende der Söldnertruppe Wagner bedeuten.
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