An Grenze gesichtet

Vor dieser Hornisse zittern jetzt heimische Imker

Österreich
25.08.2023 11:06

Nach Sichtungen der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) an der österreichisch-ungarischen Grenze hat die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) Imker zur erhöhten Aufmerksamkeit aufgerufen. Regelmäßige 20-minütige Beobachtungen des Bienenfluges würden zum Erkennen der fremden Art ausreichen. Die Spezies stellt speziell für Immenvölker eine Bedrohung dar, da sie vor allem „soziale Hautflügler“ (Bienen, Wespen, Fliegen) zu ihrer bevorzugten Beute zählt.

Vespa velutina gilt als tagaktiv, geht während des Fluges auf Jagd. „Vor den Bienenstöcken lauert sie den heimkehrenden Bienen im Schwebflug auf“, heißt es von der AGES. Die Gefahr für Bienenvölker wird von Experten unterschiedlich beurteilt. Es liegen jedoch Angaben vor, wonach im Spätherbst, wenn die Stärke anderer Insektenpopulationen sinke, etwa 75 Bienen pro Tag von Vespa velutina erbeutet werden könnten.

Ein Volk besteht aus 6000 Hornissen
Charakteristisch für die Art seien Nester mit einem Durchmesser von 40 bis 60 Zentimetern mit seitlichem Ausgang in hohen Bäumen. Das Hornissenvolk bestehe aus durchschnittlich 6000 Individuen, wobei nur die Königinnen überwintern.

Die Asiatische Hornisse könnte unter den heimischen Bienenvölkern großen Schaden anrichten. (Bild: AFP)
Die Asiatische Hornisse könnte unter den heimischen Bienenvölkern großen Schaden anrichten.
In Südeuropa - hier eine Aufnahme aus Spanien - bekämpft man die Hornissenart bereits sehr gezielt. (Bild: AFP)
In Südeuropa - hier eine Aufnahme aus Spanien - bekämpft man die Hornissenart bereits sehr gezielt.
Ein „Krone“-Leserreporter machte dieses Foto, aufgenommen am 26. August gegen 11 Uhr. Eine Asiatische Hornisse verspeist eine Wespe. (Bild: „Krone“-Leserreporter)
Ein „Krone“-Leserreporter machte dieses Foto, aufgenommen am 26. August gegen 11 Uhr. Eine Asiatische Hornisse verspeist eine Wespe.

Die AGES rief am Freitag Imker dazu auf, bei Verdachtsfällen Fotos der entsprechenden Exemplare zusammen mit der entsprechenden Ortsangabe an bienen@ages.at zu schicken. „Eventuelle Positiv-Meldungen werden an die entsprechenden Landesbehörden weitergeleitet“, hieß es. Vom Fang oder der Tötung der Tiere rät die AGES dagegen ab, da Verwechslungen möglich seien.

Aus Asien nach Frankreich eingeschleppt
Die Asiatische Hornisse wurde im Jahr 2004 aus Südostasien in Frankreich eingeschleppt und hat sich seit 2015 bereits in weiten Teilen Frankreichs sowie in Portugal, Spanien, Italien und Deutschland ausgebreitet. 2016 erreichte sie die Kanalinseln und Großbritannien. 2017 wurde eine fortpflanzungsfähige Königin in der Schweiz registriert. „Eine Verbreitung wird für ganz Europa bis Südskandinavien für möglich gehalten. Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, wann sie Österreich erreicht“, warnte die AGES.

Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als ihre europäischen Artgenossen. (Bild: AFP)
Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als ihre europäischen Artgenossen.
Menschen greift die Hornisse allerdings nur bei Bedrohung an. (Bild: AFP)
Menschen greift die Hornisse allerdings nur bei Bedrohung an.
Der Stachel der Asiatischen Hornisse (Bild: AFP)
Der Stachel der Asiatischen Hornisse

Zwar seien allergische Reaktionen möglich, insgesamt sei die Asiatische Hornisse jedoch genauso ungefährlich wie die heimische Art (Vespa cabro). „Beide Arten verhalten sich friedlich und greifen Menschen normalerweise nur bei Bedrohung an. Besonders beunruhigend wirkt der geräuschvolle Flug“, hieß es.

Sichtungen an der Grenze zu Ungarn
Nach den Sichtungen an der Grenze zu Österreich am Dienstag führt das ungarische naturhistorische Museum Untersuchungen der gefundenen Exemplare zur Verifikation durch. Zuvor war bereits Bild- und Videomaterial in Facebook-Gruppen publiziert worden.

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