Am Freitag um 11 Uhr genossen nicht einmal zwanzig Badegäste das kühle Nass und die strahlende Sonne im Stadtbad Steyr. Ob das an dem sich kürzlich ereigneten Tritt vom Zehn-Meter-Turm liegt? Die „Krone“ hat bei den Badegästen vor Ort nachgefragt und bekam unterschiedlichste Ansichten zu hören.
„Ich hab die Geschichte von einer Freundin gehört, jetzt hab ich schon ein mulmiges Gefühl“, erklärt Miriam Mitterhauser (24) aus Neuzeug. Bei einem „Krone"-Lokalaugenschein am Freitagvormittag im Stadtbad Steyr gingen die Meinungen himmelweit auseinander.
Ich bin öfters in dem Bad und kenne auch den Bademeister, deshalb denke ich, dass der Vorfall ein einmaliger Auszucker und eher als Spaß gemeint war.
Angelo Brandner (18), Neuzeug
Bild: © Harald Dostal / 2023
Bademeister droht Anklage
Ganz (Ober-)Österreich spricht über den Vorfall, der sich dort vor fast zwei Wochen im Stadtbad Steyr ereignet hatte: Ein junger Mann wollte Mut beweisen und vom 10-Meter-Turm springen. Als er sich nicht traute, überreagierte ein Bademeister und trat den Gast - wie berichtet - kurzerhand vom Turm. Glücklicherweise passierte dem Getretenen nichts, der Bademeister wurde vorerst verwarnt und freigestellt, ihm droht nun eine Anklage.
Tritt vom Turm ein absolutes No-Go
Miriam Mitterhauser sagt, dass Bademeister Vertrauenspersonen darstellen: „Für mich ist es ein absolutes No-Go, dass so etwas passiert ist.“ Sebastian Fürst (20) aus Neuhofen an der Krems meint: „Die Reaktion war nicht okay, bei zehn Metern kann viel passieren.“ Er gibt aber zu bedenken, dass man nicht weiß, ob der vom Turm-Getretene provokant oder sogar beleidigend war.
Sind Bademeister zu verweichlicht?
Einige Badegäste denken, dass die Bademeister mittlerweile schon zu verweichlicht sind: „Die Leute springen oft an Stellen ins Wasser, wo sie gar nicht dürfen, früher wurde da noch gepfiffen, jetzt tut das selten einer", erklärt Steyrer Gerhard Pirringer (85).
Ich denke, dass es eine Provokation von dem Jungen gab. Trotzdem ist es komisch, dass der Bademeister zuerst gesagt hat, er hätte den Mann nur geschubst.
Leila Steyrer (38), Sierning
Bild: © Harald Dostal / 2023
Egal, auf welcher Seite man steht, klar ist, dass man immer beide Blickwinkel betrachten muss. Das gestaltet sich jedoch schwierig, da das Opfer unbekannt ist. Der junge Mann soll sich bei den Behörden melden.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.