An den Folgen der schweren Unwetter leiden noch immer viele Steirer. „Krone“-Lokalaugenschein bei einer betroffenen Familie.
Wir kommen genau in der Mittagszeit zur südsteirischen Familie. „Aber das macht nichts, weil es eh nichts zu essen gibt“, sagt das Ehepaar. Galgenhumor, angesichts der traurigen Überreste von dem, was einst die (erst ein Jahr alte) Küche war. Alles überschwemmt, die Kästen kaputt, die Elektrogeräte haben den Geist aufgegeben. Statt köstlicher Essensgerüche zieht ein süßlich-unangenehmer Geruch durch den dampfig-schwülen Raum und hinein ins ebenfalls verwüstete Wohnzimmer, wo ein Riesenlärm herrscht. Denn hier laufen Trockner auf Hochtouren.
In ihrer Straße hat es so gut wie jeden erwischt, aber diese Familie fast am meisten, weil auch noch viel Wohnraum im Parterre betroffen ist. Die Böden: herausgerissen. Das Untergeschoß: unbewohnbar. Das Auto in der Garage: „abgesoffen“, unbrauchbar. So wie ganz viele Gegenstände rundum.
„Ich hätte zu einem Begräbnis gehen müssen und dafür schwarze Schuhe gebraucht“, erzählt der Hausherr. „Gab es aber keine mehr. Es gibt gar keine Schuhe mehr.“
Der Garten glich - die ersten großen Arbeiten wurden schon erledigt - einem Jauchefeld. Der Container, der als Büro für den Brotjob des Steirers eingerichtet war, ist heute nur noch eine Hülle mit teils herausgerissenen Bodenplatten drin. Ein Zuhause in Ruinen. „Das versteht ja gar keiner, der so etwas Schreckliches hoffentlich nie erleben muss“, sagt das Paar.
Die Kostenproblematik hat sich wie die nächste Gewitterwolke aufgetürmt. 35.000 Euro wurden von der Versicherung zugesagt. 180.000 Euro beträgt die erste Schadensschätzung.
Niemand kann der Familie zurückgeben, was unwiederbringlich verloren ist; das Album mit den Fotos von den Eltern, der Oma, der Kindheit zum Beispiel. Aber wir können zumindest die Geldsorgen ein wenig mindern; denn die „Krone“-Familie ist einmal mehr eingesprungen und hat spontan mit Spenden geholfen. Hier, bei dieser Familie, die wir unterstützen können, kommt Hilfe an. Und auch bei vielen weiteren Steirern mindert sie zumindest allergrößte Verzweiflung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.