Wegen Personalmangel

Dominoeffekt in Spitälern: Mehr Patienten für Linz

Oberösterreich
26.08.2023 09:00

Aufgrund von Personal-Engpässen schickt das Steyrer Spital Lungen-Notfälle weiter ins Kepler-Universätsklinikum (KUK) nach Linz. Auch den Mitarbeiter-Mangel in Freistadt bekommt das Krankenhaus in der Landeshauptstadt zu spüren. Für Gesundheitsstadtrat Michael Raml ist das „keine Dauerlösung“.

Der sich zuspitzende Personalmangel in den Spitälern in Steyr und Freistadt wirkt sich auch auf Linz aus. Laut Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FP) werden in Steyr Lungenpatienten, die absehbar über Nacht bleiben müssen, direkt von der Notfallaufnahme ins KUK verlegt. Wie berichtet, ist seit knapp zwei Wochen die Lungenabteilung im Steyrer Spital im Notbetrieb.

Patienten auch aus dem Mühlviertel
Die Engpässe auf der Onkologie und der Gynäkologie in Freistadt führen ebenfalls dazu, dass viele Mühlviertler Patienten im KUK behandelt werden müssen. „Ich habe Verständnis dafür, dass Patienten aus allen Regionen betreut werden. Die Verlegung nach Linz kann aber, abgesehen von schweren oder speziellen Fällen, keine Dauerlösung sein.“ Für den freiheitlichen Stadtpolitiker ist klar: „Die Linzer dürfen nicht für die Überforderung in den Landeskrankenhäusern büßen.“

Jedes zehnte Bett wegen Personalmangel gesperrt
Auch in der Landeshauptstadt macht sich die Personalknappheit bemerkbar: Bereits jetzt sind im Universitätsklinikum über zehn Prozent der Betten wegen fehlendem Personal gesperrt. Der steigende Druck in den Spitälern hat laut Raml mit der Versorgungslücke im niedergelassenen Bereich zu tun: „Die Spitäler müssen immer mehr dessen Aufgaben übernehmen, weil Patienten in vielen Ordinationen nicht aufgenommen werden.“

Beispielhaft sei Freistadt, wo die Spitalsambulanz den nicht mehr vorhandenen Frauenarzt mit Kassenvertrag ersetzt. „Ich bezweifle, dass die ÖGK jetzt umdenkt und die erforderlichen Kassenstellen schafft und besetzt“, drängt Raml auf neue Wege in der Gesundheitsversorgung. Wie diese aussehen sollen, will er noch nicht verraten. „Ich werde im Herbst einen innovativen Plan präsentieren!“

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