Über fünf Jahre nach der Razzia im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), die zur Neugestaltung des Staatsschutzes führte, meldet sich dessen ehemaliger Direktor zu Wort - und übt dabei Kritik sowohl am Vorgehen der FPÖ, als auch am heutigen Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).
Nämlich dafür, dass dieser die Razzia im Mai 2018 in einer Aussendung als „selbstverständlich mit der neuen Volkspartei abgestimmt und akkordiert“ bezeichnete. „Ich hätte mir mehr Unterstützung gewünscht“, sagte Gridling im Interview mit der ORF-„ZiB 2“.
Für den ehemaligen Leiter des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) ist es der erste öffentliche Auftritt seit Längerem, ließ er die Vorgänge rund um die Razzia doch weitgehend unkommentiert. „Klar ist heute - und das ist nun aus vielen Dokumenten klar ersichtlich -, das war keine Panne.“
„Die FPÖ hatte die Absicht, ,aufzuräumen‘, die ÖVP ließ sie gewähren und die WKStA ließ sich treiben“, sagte Gridling auch im Interview mit dem „Falter“ am Freitag (online).
Gridling will Arbeit ins richtige Licht rücken
Ausführlicher beschreibt Gridling die Vorgänge rund um die Razzia in seinem kommende Woche erscheinenden Buch „Überraschungsangriff“. Dieses sei „ein Weg, die Arbeit der Mitarbeiter ins richtige Licht zu rücken“, da „damals der Eindruck erweckt wurde, dass das BVT eine korrupte Organisation ist“ der bis heute unwidersprochen geblieben sei.
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