Zwei deutsche Wanderer (21, 22) gerieten in der Nacht auf Freitag im Tiroler Unterland in alpine Notlage. Doch nicht eine sichere Bergung, sondern die Kosten des Einsatzes waren das Hauptanliegen des Pärchens. Der 21-Jährige kontaktierte sogar seine Krankenversicherung. Das sorgte bei den Bergrettern für Verwunderung.
Das Duo aus dem Landkreis Günzburg in Bayern wollte im Bereich Hinterunnütz – ein Gipfel jenes Bergmassivs, das sich nordöstlich des Achensees in den Brandenberger Alpen befindet – übernachten. Doch unmittelbar nach Einbruch der Dunkelheit bekam die Frau plötzlich Panikattacken.
Zuerst Anruf bei der Krankenkasse
Der 21-Jährige nahm gegen 21.15 Uhr Kontakt mit Sandro Huber, Ortsstellenleiter der Bergrettung Achenkirch, auf und erkundigte sich über eine Bergung. „Eine der ersten Fragen, die er mir gestellt hat, war: ,Was würde die Rettungsaktion überhaupt kosten?’ Das war sein Hauptanliegen. Dann sagte er, dass er sich bei seiner Krankenkasse darüber erkundigen müsse, ob diese die Kosten übernehmen würde. Doch dort erreichte er klarerweise niemanden mehr“, ist Huber gegenüber der „Krone“ fassungslos.
Uns kann man ruhig vertrauen, immerhin sind wir aus der Gegend.
Sandro Huber, Ortsstellenleiter der Bergrettung Achenkirch
„Laut seiner Wetter-App würde das Gewitter vorbeiziehen“
Huber fragte den Rettungshubschrauber „RK2“ an, der für Nachteinsätze prädestiniert ist. „Dieser ist in Reutte stationiert. Dort zog aber das Gewitter bereits auf, daher konnte er nicht abheben“, sagt der Bergretter. Er habe dem Wanderer daraufhin mehrfach erklärt, dass es lebensgefährlich sei, die Nacht bei Blitz und Donner auf dem Gipfel auszuharren und dass sich die Panikattacken seiner Freundin wohl verschlimmern würden. „Er konterte mir, dass laut seiner Wetter-App das Gewitter vorbeiziehen würde. Doch das glaubte ich ihm nicht - und das war auch nicht so. Uns kann man ruhig vertrauen, immerhin sind wir aus der Gegend“, ist der Bergretter verwundert.
„Am Ende zeigten sie sich einsichtig“
Aufgrund der aufziehenden Schlechtwetterfront habe Huber für sein Team eine weitere Entscheidung getroffen – nämlich nicht zu den Deutschen aufzusteigen: „Das wäre auch für uns zu gefährlich gewesen.“ So blieb dem Paar nur ein eigenständiger Abstieg zur Zöhreralm übrig – über einen einfachen Wanderweg, auf dem es keine ausgesetzten Stellen gibt. „Die beiden stimmten schließlich zu. Wir holten sie dort ab, organisierten ihnen ein Hotel und brachten sie dorthin“, schildert Huber, „am Ende zeigte sich das Paar einsichtig.“
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