Leonore Gewessler hat gratis Klimatickets auf das Frequency-Musikfestival mitgebracht. Aber nur für jene, die ein Leben lang per Tattoo daran erinnert werden wollen, dass sie sich das Ticket nicht einfach so leisten können. Wir haben einen Gegenvorschlag für die Klimaschutzministerin.
Sie können sich die Lebensmittel nicht mehr leisten? Dann lassen Sie sich doch einfach das Nestlé-Logo über den Bauchnabel tätowieren. Kein Geld für die Miete? Dann her mit dem Buwog-Logo als hübsches Kehrseiten-Geweih. Eine für dieses Jahrhundert beachtliche Version der Armutsstigmatisierung hat nun Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) entdeckt. Wie so viele Tätowierungseinfälle war wohl auch dies eine Schnapsidee zur späten Stunde: Wer sich beim Frequency-Festival den Schriftzug Klimaticket in den Körper stanzen ließ, durfte dies ein Jahr lang gratis beziehen.
Die Haut für Klimatickets zu Markte tragen
Die gute Nachricht: Endlich einmal eine politische Maßnahme aus dem Hause Gewessler, die unter die Haut geht. Die schlechte: Die zynische Aktion löste eine Welle der Empörung aus. Vermutlich nicht zu Unrecht: Wer sich das Leben nicht mehr leisten kann, soll am Ende nicht als lebende Litfaßsäule durch die Welt laufen. Die SPÖ stellte zur Causa gar eine parlamentarische Anfrage.
Versöhnlicher Vorschlag für die Ministerin: Lässt sie sich den Satz „Ich verspreche Österreich ein Klimaschutzgesetz noch vor der Wahl“ auf die Stirn tätowieren, dann gibt es für sie ein Jahr lang ein „Krone“-Abo gratis. Liebe Ministerin - Haut rein, oder? Frau Gewessler, unser Kasperl der Woche. Oder heißt es Kasperlin?
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