Sieg gestohlen?

Aufregung um Usyks Titelverteidigung per Knock-Out

Sport-Mix
27.08.2023 00:20

Box-Superstar Oleksandr Usyk verteidigte Samstagnacht seine vier (IBF, IBO, WBA, WBO) Weltmeistertiteln gegen den Briten Daniel Dubois. Auch wenn Usyk letztlich eindeutig per Knock-Out siegte, ist der Triumph nicht ganz unumstritten.

Es war die fünfte Runde, als Usyk zu Boden ging. Doch der Schiedsrichter war sich sicher: Tiefschlag! Also hatte der Ukrainer fünf Minuten Zeit - die er allerdings nicht voll in Anspruch nahm, wie er nach dem Kampf zig Male betonte - um wieder aufzustehen. Nach dem Kampf sprach die Ecke von Dubois klarerweise von einem „gestohlenem Sieg“, forderte sofort einen Rückkampf - auf den von Usyks Seite nicht weiter eingegangen wurde.

Alexander Usyk (Bild: AP)
Alexander Usyk

Interpretationssache
Vielleicht, um besagten Tiefschlag nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Denn wie die Wiederholungen zeigten, war dieser wohl reine Interpretationssache. Bei einem anderen Referee wäre womöglich Doubois als Weltmeister aus dem Ring gestiegen. Hilft nichts. Der Brite muss sich ankreiden, in den ersten Runden zu wenig getan zu haben, woran auch Usyks schnell arbeitende Führhand sicher schuld war. Dann eben der Tiefschlag, der den Kampf so richtig Fahrt aufnehmen ließ.

Auch weil Dubois in Runde sechs mit dem Läuten des Gongs noch einen Treffer setzte, sich die Gemüter im Ring und auch der 40 Tausend Zuseherinnen und Zuseher erhitzten. Während Usyk stets Wirkungstreffer setzte und Dubois Nehmerqualitäten bewies, stellte dieser seine Taktik um: Der 25-Jährige fokussierte sich auf Körpertreffer. Natürlich mit der Gefahr eines weiteren Tiefschlags und einer damit gleichbedeutenden Disqualifikation.

Box-Schlager oder Karriereende?
In Runde acht schickte dann Usyk Dubois erstmals zu Boden. Doch er konnte sich gerade noch so in die Rundenpause retten. In der darauffolgenden Runde war es dann aber so weit: Die Treffer zeigten Wirkung. Und so war es ein Schlag mit der Führhand der Dubois erneut auf die Matte schickte. Er stand zwar auf, doch der Unparteiische brach ab.

Usyk bleibt damit unbesiegt 21 Siege (davon 14 per K.o.) aus 21 Kämpfe sprechen für sich. Nun wartet die Boxwelt natürlich auf den Schlager schlechthin: Usyk gegen Fury. Angesprochen darauf meinte der Ukrainer: „Ich bin bereit - gleich morgen!“ Muss nur noch Fury mitspielen. Doch auch ein Karriereende findet man in der Gerüchteküche. Nur logisch mit 36 Jahren …

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