Ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Zandvoort hat Max Verstappen seinen neunten Sieg in Folge feiern können und damit den Rekord von Sebastian Vettel eingestellt. Der zweifache Weltmeister von Red Bull konnte sich am Sonntag vor Fernando Alonso (Aston Martin) und Pierre Gasly (Alpine) durchsetzen.
In einem turbulenten Regenrennen in Zandvoort hat Max Verstappen den neunten Sieg in Serie eingefahren und damit einen zehn Jahre alten Formel-1-Rekord egalisiert. Für den Austro-Rennstall Red Bull war es der 13. Erfolg im 13. Saisonrennen, was auch die frenetisch feiernde „Orange Army“ an der Nordseeküste verzückte.
Der Endstand:
„Das Wetter hat es uns nicht einfach gemacht“, war Verstappen in einer ersten Reaktion erleichtert. Der Doppel-Weltmeister plauderte im Zielraum mit König Willem-Alexander und jubelte über den Heimsieg. „Ich bin unglaublich stolz.“ Über den zehnten Sieg denke er dann nächste Woche nach. Alonso war ebenfalls zufrieden. „Es war ein sehr intensives Rennen, das Auto ist geflogen und war sehr konkurrenzfähig. Es hat Spaß gemacht, die Energie in Zandvoort ist etwas Einzigartiges“, sagte der 42-jährige Spanier. Gasly war nach der überraschenden Fahrt aufs Podium euphorisch. „Ich fühle mich so toll, was für ein Rennen“, freute sich der Franzose.
Im ersten Rennen nach der Sommerpause stellte Verstappen die Rekordserie von Sebastian Vettel aus dem Jahr 2013 ein, als der Deutsche ebenfalls im Red Bull neun Mal hintereinander siegreich gewesen war. Der 25-jährige Niederländer lieferte auf der Dünenstrecke westlich von Amsterdam erneut eine souveräne Vorstellung ab und ließ sich vom Regenchaos beim Rennstart sowie kurz vor Ende inklusive 45-minütiger Unterbrechung nach Roter Flagge nicht düpieren. Verstappen feierte seinen 46. GP-Sieg, den elften in diesem Jahr.
305.000 Zuseher
Vor heimischer Kulisse in Zandvoort vor 305.000 Zuschauern am Rennwochenende triumphierte der Pole-Setter zum dritten Mal in Folge seit der Rückkehr in den F1-Kalender vor zwei Jahren. In der Gesamtwertung liegt Verstappen nach 13 von 22 WM-Stationen mit 339 Punkten weiter komfortabel vor Perez (201), der am Ende noch eine Fünf-Sekunden-Strafe kassierte und Vierter wurde, sowie Alonso (168).
F1-Debütant Liam Lawson lieferte eine Talentprobe ab und kam auf Platz 13 ins Ziel. Der 21-jährige Neuseeländer ersetzte AlphaTauri-Stammfahrer Daniel Ricciardo, der sich im Training am Freitag eine Fraktur des linken Mittelhandknochen zugezogen hatte und wohl auch am kommenden Wochenende in Monza pausieren wird müssen. Der Bruch sei „leider“ kompliziert und nicht gerade, erklärte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. Auch für das Rennen in Singapur (17. September) sehe es eher schlecht aus für den Australier.
Poker geht auf
Ein heftiger Regenschauer unmittelbar nach dem Start sorgte für eine turbulente Anfangsphase. Das ganze Fahrerfeld war mit Trockenreifen gestartet, nach der ersten Umdrehung verzichteten die Piloten an der Spitze um Verstappen auf einen Boxenstopp. Der als Siebenter ins Rennen gegangene Perez nutzte die Gelegenheit und wechselte direkt auf Intermediate-Reifen. Der Poker zahlte sich aus, kurz darauf lag der Mexikaner komfortabel in Führung.
Verstappen kam in Runde zwei an die Box und fand sich auf Platz vier hinter Zhou Guanyu (Alfa Romeo) sowie Gasly wieder. Der Fan-Liebling flog mit Leichtigkeit an den beiden Konkurrenten vorbei und minimierte den Rückstand auf Perez innerhalb kürzester Zeit von elf auf drei Sekunden. Bei auftrocknender Strecke wechselte Verstappen dann eine Runde früher als sein Teamkollege wieder auf Trockenreifen und holte sich damit die Führung zurück.
Safety Car nach Sargeant-Crash
Ein Verlierer der Startphase war Leclerc, der nach einem langen Boxenstopp aufgrund fehlender Reifen zurückfiel und in der Folge mit einem Schaden am Unterboden ausfiel. Der auf Position zwei gestartete Norris fand sich wenig später auf Rang elf wieder, der Quali-Dritte Russell zwischenzeitlich gar nur auf Platz 17. Kurz darauf versenkte Williams-Pilot Logan Sargeant seinen Boliden in der Streckenbegrenzung, ein Safety Car beruhigte das Geschehen nach 16 von 72 Runden. Der Regengott zunächst ein Nachsehen mit den beiden Red-Bull-Piloten an der Spitze, die ihren Vorsprung kontinuierlich ausbauten.
Alonso spielte dahinter all seine Routine aus und drehte auf Position drei seine Runden. Doch ein langsamer Boxenstopp machte dem Spanier das Leben schwer und Sainz bedankte sich zwischenzeitlich für den Platz auf dem Stockerl. Diesen holte sich Alonso aber prompt wieder zurück. Dunkle Regenwolken sorgten bei den Strategen immer wieder für erhöhten Puls und elf Runden vor Ende stand die Strecke innerhalb weniger Sekunden wieder unter Wasser.
Strafe kostet Podium
Perez rutschte nach einem verpatzten Boxenstopp, einem Verbremser sowie einem weiteren schlecht getimten Reifenwechsel auf Position drei zurück. Zhou crashte heftig in die Streckenbegrenzung und verursachte sieben Runden vor der Zielflagge eine Rote Flagge. Nach einer Dreiviertelstunde ohne Action ging es für alle auf Intermediate-Reifen hinter dem Safety Car weiter. Verstappen verteidigte seine Führung ohne Probleme, Perez kassierte hingegen wegen einer Geschwindigkeitsübertretung in der Boxengasse noch eine Fünf-Sekunden-Strafe und verpasste damit das Podium.
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