Will politische Lösung
Selenskyj warnt vor Angriffen auf Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit scharfen Worten für Aufsehen gesorgt. Denn seiner Meinung nach werden die westlichen Verbündeten, die der Ukraine im russischen Angriffskrieg zur Seite stehen, Kiew nicht unterstützen, wenn es die Kämpfe auf russisches Territorium verlagert. Für die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim hält er nun offenbar doch eine Verhandlungslösung für möglich.
„Es besteht ein großes Risiko, dass wir in diesem Fall dann alleine dastehen“, warnte Selenskyj in einem Interview mit der ukrainischen Journalistin Natalya Moseychuk. Laut dem ukrainischen Staatschef haben die Beziehungen zu den Verbündeten eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung der Ukraine gespielt. Die internationalen Partner trügen zu „jedem Sieg“ Kiews bei und würden alle Schwierigkeiten bei der Gegenoffensive verstehen.
Verhandlungslösung für Krim
Zudem hält der ukrainische Präsident eine Verhandlungslösung für die seit 2014 von Russland annektierte Krim für möglich. „Wenn wir an den Verwaltungsgrenzen der Krim sind, denke ich, kann man politisch die Demilitarisierung Russlands auf dem Gebiet der Halbinsel erzwingen“, erklärte er
In der Vergangenheit hatte Kiew mehrfach seine Entschlossenheit betont, die Krim militärisch zurückzuerobern. Derzeit versuchen ukrainische Soldaten im Süden des Landes bei ihrer Offensive, besetzte Gebiete zurückzugewinnen und bis an die Küste zur Krim vorzustoßen. Danach könnte auch die Halbinsel erobert werden. Laut Selenskyj wäre eine politische Lösung für die Krim allerdings besser, da sie mit weniger Opfern verbunden wäre.
In den vergangenen Monaten sind zwar auch immer wieder russische Grenzregionen von der Ukraine aus unter Beschuss geraten. Allerdings stehen die Schäden in keinem Verhältnis zu den Angriffen von russischer Seite auf ukrainisches Territorium. Zudem gab es von ukrainischer Seite aus keine groß angelegten Offensiven auf russisches Gebiet mit dem Ziel, die Regionen dauerhaft zu besetzen.
Vermehrte Drohnenattacken
In den letzten Monaten haben Drohnenangriffe auf russischem Territorium zugenommen. Die Ukraine bestreitet in der Regel eine direkte Beteiligung an diesen Angriffen. Zu Drohnenattacken auf die Krim bekennt sich Kiew allerdings und verspricht, dass es noch mehr geben würde.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.