Proteste, Ultimatum

„Wollen französische Armee nicht im Niger haben“

Die Situation im Niger ist angespannt. Wie reagiert Frankreich, wie die neuen Machthaber in Niamey?

(Bild: APA/AFP)

Vor einem Monat hat sich die Armee im Niger an die Macht geputscht. Während Frankreich, die USA und die EU die neuen Machthaber nicht anerkennen, scheint die Zustimmung zur Militärjunta in der Bevölkerung des westafrikanischen Landes zu wachsen. Am Sonntag protestierten Tausende Menschen in der Hauptstadt Niamey gegen die französischen Truppen, die sich nach wie vor im Land aufhalten.

Kurz vor dem Auslaufen eines Ultimatums zur Ausweisung des französischen Botschafters versammelten sich die Demonstranten am Sonntag nahe dem Flughafen in der Hauptstadt Niamey, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Dieser grenzt an einen Luftwaffenstützpunkt der nigrischen Armee, der auch ein französisches Militärlager beherbergt.

Neben nigrischen waren auch wieder zahlreiche russische Fahnen in den Händen der Menschen zu sehen. Auf Schildern forderten sie den Abzug der französischen Truppen. „Wir wollen die französische Armee nicht in Niger haben“, sagte der Demonstrant Abou Kountche. Am Samstag hatten sich bereit rund 20.000 Menschen zur Unterstützung der nigrischen Machthaber in einem Stadion in der Hauptstadt Niamey versammelt und damit gedroht, die französische Botschaft und eine Militärbasis zu stürmen.

Neben russischen sieht man bei den Kungebungen in der Hauptstadt Niamey auch Flaggen der russischen Söldergruppe Wagner.

(Bild: APA/AFP)

Paris widerspricht: „Putschisten haben keine Befugnis“
Am Freitag hatte das nigrische Außenministerium verkündet, dass der französische Botschafter Sylvain Itte 48 Stunden zum Verlassen des Landes habe. Paris wies die Forderung zurück und erklärte, „Putschisten“ hätten keine Befugnis dazu.