„Leben retten“

Tanner: Rekruten sollen Stammzellenspender werden

Politik
28.08.2023 13:50

Pro Tag erkranken laut dem Roten Kreuz drei Menschen in Österreich an Blutkrebs. Eine Stammzellspende ist oft die einzige Überlebensmöglichkeit. Einen passenden Spender zu finden, ist aber schwierig, die Wahrscheinlichkeit liegt bei eins zu einer halben Million. Um den Pool an potenziellen Spendern zu erhöhen, sollen sich Grundwehrdiener künftig als Stammzellenspender registrieren.

Besonders junge Menschen werden als potenzielle Stammzellenspender dringend gesucht, weil die Teilungsrate der Blutzellen im Knochenmark im Alter abnimmt. Daher komme das Bundesheer ins Spiel, wo regelmäßig eine große Anzahl junger Menschen angesprochen werden könne, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer. „Soldaten können Leben retten und das nicht nur im Einsatz“, so Tanner und verwies auch auf die bereits bisher übliche Blutspende.

(Bild: Krone KREATIV)

Rotes Kreuz betont: „Aufwand ist klein“
„Der Aufwand für die Registrierung ist klein, aber kann lebensrettend sein“, betonte Schöpfer. 90 Prozent der Patientinnen und Patienten finden einen Spender bzw. eine Spenderin. Die Suche dauert im Durchschnitt 24 Tage. Die Kosten für die Typisierung der per Wangenabstrich entnommenen Proben übernimmt der Lions Club International.

Vierjähriger mittels Spende gerettet
Wie lebensrettend eine Stammzellenspende sein kann, demonstrierte der vierjährige Michael aus Bruck an der Leitha bei der Pressekonferenz. Bei dem kleinen Bub war im Alter von sechs Monaten Leukämie diagnostiziert worden. Nach mehreren Chemotherapien, stellte sich heraus, dass eine Stammzellenspende nötig ist, um einen Rückfall zu vermeiden. Dank der Spende eines 19-jährigen Deutschen ist der „Alptraum“ der Familie überstanden, der Vierjährige lebt heute ohne Spätfolgen wie meisten Gleichaltrigen, wie Vater Stefan erzählte.

Der vierjährige Michael mit seinen Eltern wurde von Ministerin Klaudia Tanner, Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer und Eva-Maria Franke vom Lions Club International als Beispiel für die lebensrettende Spende vor den Vorhang geholt. (Bild: BMLV/Carina KARLOVITS)
Der vierjährige Michael mit seinen Eltern wurde von Ministerin Klaudia Tanner, Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer und Eva-Maria Franke vom Lions Club International als Beispiel für die lebensrettende Spende vor den Vorhang geholt.

Weltweit sind derzeit rund 30 Millionen Personen als mögliche Stammzellenspender registriert. In Österreich sind aktuell 118.658 im nationalen Register eingetragen. Registrieren können sich gesunde Personen zwischen 18 und 35 Jahren. Die Spende ist bis zum 55. Lebensjahr möglich. Stammzellen werden zumeist aus dem Blut gewonnen, nur in jedem zehnten Fall ist lediglich eine Knochenmarkspende notwendig.

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