Bessere Diagnoseverfahren und neue Arzneimittel sollen im Kampf gegen Krebsleiden des blutbildenden Systems helfen. Viele innovative Medikamente sind bereits im Einsatz, andere kurz vor der Zulassung.
Blutkrebs ist ein Sammelbegriff für verschiedene bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems, bei denen sich sogenannte „entartete“ Blutzellen unkontrolliert vermehren. Diese krankhaften Zellen verdrängen dann gesunde rote und weiße Blutkörperchen.
Die verschiedenen Formen von Blutkrebs zeigen unterschiedlichen Verläufe und Symptomen. Drei wichtige Gruppen sind Leukämien, Lymphome und Myelome. In Österreich erkranken laut Statistik Austria etwa 1000 Personen jährlich an Leukämie.
Symptome meist unspezifisch
„Je nachdem, ob es sich um ein akutes oder chronisches Blutkrebsleiden handelt, sind die Symptome unterschiedlich“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Sonja Heibl, Oberärztin an der Abteilung für Innere Medizin IV Hämatologie, internistische Onkologie und Palliativmedizin, Nephrologie und Dialyse, Klinikum Wels-Grieskirchen (OÖ). Bei chronischen Erkrankungen entwickeln sich die Beschwerden oft schleichend und sind unspezifisch: Müdigkeit, Schwäche, Bauchschmerzen, Fieber oder Nachtschweiß.
Forschung nach neuen Medikamenten
„Aufgrund der in den vergangenen Jahren zunehmenden Bedeutung der molekularen Untersuchungen konnten nun eine Reihe von neuen Medikamenten entwickelt werden. Einige dieser Arzneien sind bereits im Einsatz und haben unsere Behandlungsmöglichkeiten deutlich verbessert“, betont Doz. Dr. Heibl. „Viele sind noch in der Erprobungsphase und werden derzeit in klinischen Studien mit teilweise vielversprechenden Ergebnissen untersucht.“
Längeres Überleben ermöglichen
Insgesamt besteht das Ziel dieser innovativen Medikamente darin, sowohl die Lebensqualität zu verbessern als auch den Verlauf der Erkrankung zu beeinflussen und so das Überleben der Patienten zu verlängern. Von Blutkrebserkrankungen sind in der Regel ältere Menschen betroffen, das Risiko steigt also mit dem Lebensalter. Immer wieder sind aber auch Personen unter 40 Jahren und sogar Kinder mit dieser Diagnose konfrontiert.
Stammzelltransplantation als Therapie
Die Behandlungsgrundlage bildet meist eine Chemotherapie. Sie hat zum Ziel, die Blutkrebszellen komplett zu zerstören, damit das blutbildende System anschließend wieder neue, gesunde Zellen herstellen kann.
Für die Mehrzahl der Menschen mit Blutkrebs - sowohl Kinder als auch Erwachsene - ist jedoch eine Stammzelltransplantation oftmals die einzige Chance auf komplette Heilung. Etwa ein Drittel der Blutkrebspatienten, die eine Stammzelltransplantation benötigen, findet einen geeigneten Stammzellspender innerhalb der eigenen Familie, der Rest auf Fremdspenden angewiesen.
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