Der neueste Werbeclip der jungen Freiheitlichen erinnert stark an Auftritte der Identitären. Ein Experte ortet beabsichtigte Annäherung.
Das Hetz-Video der FPÖ-Jugend beschäftigt derzeit die Innenpolitik. In dem zweieinhalbminütigen Film werden Linke angeprangert und dabei Bilder von Politikern und Journalisten gezeigt. Die blaue Jugend beklagt, dass die Linken ihr die Zukunft rauben - mit „Regenbogenterror, Islamisierung und Bevölkerungsaustausch“ -, und sie kündigt an, dass sie „das Ruder noch einmal herumreißen“ werde.
„Nicht mehr unterscheidbar“
Für Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes ist das Video ein „Beleg dafür, dass die Identitären und die FPÖ-Parteijugend nicht mehr unterscheidbar sind in Inhalten und Rhetorik“.
Mit Parteichef Herbert Kickl und Generalsekretär Michael Schnedlitz hätten sich FPÖ und Identitäre einander angenähert. „Sie verstehen sich als Kameraden und Gleichgesinnte, die verschiedene Felder bedienen. Die Identitären sind für den außerparlamentarischen Aktionismus zuständig, die FPÖ ist der verlängerte parlamentarische Arm“, so Weidinger.
Unter Norbert Hofer habe es noch eine Distanzierung gegeben. Kickl bezeichnet die Identitären dagegen als „NGO von rechts“.
Inhaltlich biete das Video wenig Neues, so Weidinger. Aber es sei in der Verdichtung und Ballung der Angleichungstendenz bemerkenswert. Es werden Bücher rechtsextremer Verlage und Vordenker der Rechten gezeigt.
Das Video sorgte für viel Kritik. Michel Reimon (Grüne) bezeichnet die FPÖ als „rechtsextreme Partei, die einen Kampf gegen die parlamentarische Demokratie führt“.
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