Nach Unwetterkapriolen

„Wir trauen uns nicht mehr ins Haus zurück“

Michael Grundner hat seit dem Sturm am Samstag einen Baum im Garten liegen. „Wir können aktuell gar nichts tun“, sagt er.

(Bild: Scharinger Daniel)

Mehrere Bürmooser sind nach den Sturmschäden weiter in Ungewissheit. Weil sich ein Waldbesitzer in Salzburg querlegt, können sie ihre Häuser nicht nutzen.

Für Michael Grundner sind es bange Stunden. Beim heftigen Sturm am Samstagabend fiel eine Fichte auf sein Wohnhaus in Bürmoos. Das Nachbarhaus wurde evakuiert und darf nach wie vor nicht betreten werden. „Wir trauen uns auch nicht mehr wirklich ins Haus zurück“, sagt Grundner. Obwohl sich die offensichtlichen Schäden in Grenzen halten, nutzt er sein Haus derzeit nur zum Schlafen. Auf das Nachbargebäude drohen, wie berichtet, zwei große Fichten zu stürzen.

Michael Grundner hat seit dem Sturm am Samstag einen Baum im Garten liegen.

(Bild: Scharinger Daniel)

Mehrparteienhaus evakuiert
Das Mehrparteienhaus ist deshalb seit Samstagabend evakuiert. Die Bäume ragen geneigt in Richtung des Gebäudes. Dass die Bewohner nicht wissen, wann sie wieder ins Gebäude können, liegt am Besitzer des Waldes. Dieser kümmerte sich auch am Montag nicht um seine Bäume. Der Waldbesitzer wartet auf einen Bescheid der Gemeinde, dafür gibt es aber keine rechtliche Grundlage.

Bürgermeisterin Cornelia Ecker (SPÖ) versucht über alle Kanäle, von der Landwirtschaftskammer bis zur Landesregierung, auf den Waldeigentümer einzuwirken. Bisher erfolglos. „Wir haben ihn auch schon darauf hingewiesen, dass er sich in der Haftung befindet, sollte etwas passieren“, sagt Ecker.

Durch das Unwetter wurden auch mehrere Salzburger Bahnstrecken wegen Überschwemmung gesperrt.

(Bild: ÖBB/Geissler)

Dass zu nah an die Grundstücksgrenze gebaut wurde, wie der Waldbesitzer argumentiert, sei falsch, erklärt Grundner. „Wir haben 2015 gebaut. Es gab eine Bauverhandlung, und es war alles in Ordnung“, sagt er. Das Verhältnis zum Grundstücksnachbarn sei schwierig. „Wir wollen keinen Rechtsstreit, sondern einfach unsere Ruhe und unser Haus wieder in Ordnung bringen“, sagt der Bürmooser.

Große Wassermassen in Bad Gastein
Auch in vielen anderen Salzburger Städten ist es am Montag durch das heftige Unwetter zu teils großen Wassermassen gekommen. In Bad Gastein sorgte ein massiver Wasserfall für Aufsehen.

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Noch keine Entwarnung
Auch die ÖBB warnte vor der Hochwassersituation. Mehrere Strecken mussten unterbrochen werden. Eine generelle Entwarnung kann auch am Dienstag noch nicht gegeben werden. In den Morgenstunden setzte teilweise wieder Regen ein. Mittlerweile hat das Unwetter auch Oberösterreich erreicht. Auch hier wird mit mehreren Sturmschäden gerechnet.