Die ersten Trauben für Verjus, Traubensaft und Sturm sind bereits geerntet, der Start der Hauptlese wird im Burgenland rund um den 10. September erwartet. Die Aussichten sind vielversprechend. Große Pläne schmieden die Fachleute im Weintourismus.
„Das wird ein sehr, sehr guter Jahrgang!“ Das lässt sich für Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld schon vor dem heuer etwas späteren Beginn der Hauptlese abschätzen. Keine Frostschäden im Frühjahr, und auch die nachfolgenden Monate gab es keine groben Einbußen durch heftige Wetterkapriolen zu beklagen.
Viel Niederschlag
Darüber hinaus sei mehr Niederschlag als die Saisonen zuvor gefallen, hebt Liegenfeld hervor. „Die positiven Auswirkungen einer ausreichenden Wasserversorgung in den Sommermonaten sind nicht nur am Neusiedler See zu erkennen“, merkt der Weinbaupräsident an.
Weniger ist mehr
Der Ertrag dürfte ein wenig unter dem Durchschnitt liegen. Fast 66 Millionen Liter Qualitätswein sind im vergangenen Jahr im Burgenland zusammengekommen, aktuell wird mit 60 Millionen Liter gerechnet. Von den exakt 657.700 Hektolitern im Jahr 2022 sind 386.600 auf Rot- und 271.100 auf Weißwein entfallen. Die Qualität wird top. „Die Trauben sind prall und gesund. Die Konsumenten dürfen sich auf großartige Weine freuen", fasst Liegenfeld zusammen.
Qualität geht vor
Dieser fachkundigen Einschätzung kann Herbert Oschep, Obmann des Weintourismus, nur beipflichten. „Klasse statt Masse, Qualität vor Quantität ist das pannonische Grundrezept unseres nachhaltigen Erfolges“, betont er. Der Behauptung, dass die ungeraden Jahrgänge die besten sind, kann der Kenner durchaus etwas abgewinnen. „Das könnte der Jahrgang 2023 noch steigern und zum Jahrtausendwein aufsteigen“, so Oschep.
Imagepflege top
Zufrieden blickt der Weintourismus-Obmann auf die bisherige Arbeit. Umjubelte Fußballklubs wie FC Bayern München und Red Bull Salzburg seien die Aushängeschilder neuer Partnerschaften, die beeindrucken. Der von vier Spitzenwinzern kreierte Jahrhundertwein, der am 5. Oktober in Wien vorgestellt wird, und Schauspieler Nicholas Ofczarek, der für ein zweites Jahr als Testimonial gewonnen werden konnte, seien weitere Meilensteine in der Imagepflege.
Die besten Märkte
Ein heißer Herbst steht der Branche bevor. „Wir wollen das Marketing kräftig vorantreiben. Viele Präsentationen im In- und Ausland sind in Vorbereitung“, kündigt Christian Zechmeister, Geschäftsführer des Weintourismus, an. Abgesehen vom starken Heimmarkt, ist der Fokus auf den Export nach Deutschland, in die Schweiz und die USA gelegt. Immer mehr in den Blickpunkt rücken die Benelux-Länder. Wein-Burgenland-Obmann Matthias Siess: „Spannende Monate stehen bevor!“
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