Nur etwa jede dritte Lehrperson (33 Prozent) ist derzeit mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden. Die Mehrheit der Befragten (51 Prozent) wünscht sich weniger Bürokratie und Verwaltungsaufwand, wie aus einer Online-Umfrage hervorgeht.
Fast jede fünfte Person (18 Prozent) ist der Meinung, dass es mehr Unterstützungspersonal im Arbeitsalltag braucht. Dazu zählen administratives Personal, aber auch Schulpsychologinnen und Sozialarbeiter. Ganze 93 Prozent der Befragten sind gar der Meinung, dass sich im Schulsystem etwas ändern müsse. An der Online-Befragung nahmen ungefähr 700 Lehrpersonen von verschiedenen Schulen Österreichs teil.
Viele von ihnen würden den Mehrwert von Dokumentationsaufgaben nicht sehen, sagte Clemens Ableidinger von den NEOS. Im Forderungskatalog der Partei sind unter anderem erleichterte Quereinstiege für Lehrpersonal, erweiterte Schulautonomie und eine zusätzliche Reform des Lehrplans enthalten. Es solle mehr Unterstützungspersonal, einen Abbau von Bürokratie und verbesserte Karrierepfade geben. So könne jemand beispielsweise über zusätzliche Qualifikationen in Leitungsfunktionen gelangen, heißt es seitens der NEOS.
NEOS: Auf Betroffene hören
„In der Bildungsdebatte hört man zu wenig auf die Betroffenen“, beklagte Ableidinger, der von einem „klaren Bild“ sprach. So waren 2015 immerhin noch 45 Prozent der Lehrkräfte mit ihren täglichen Arbeitsbedingungen zufrieden. „Der Bildungsdiskurs ist aktuell ein absoluter Mangeldiskurs, weil es an einer Strategie fehlt“, kritisierte auch NEOS-Lab-Direktor Lukas Sustala.
Die Debatte um die Schulbürokratie und Unterstützungspersonal ist nicht neu. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) kündigte Anfang August im krone-tv-Interview unter anderem an, die Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer zu verkürzen und auf mehr Praxis zur Vorbereitung auf den Schulalltag zu setzen. Dies werde seiner Meinung nach dazu beitragen, den Beruf wieder attraktiver zu gestalten.
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