Die Hochwassersituation am Alpenrhein in Vorarlberg hat sich in der Nacht auf Dienstag weiter entspannt. Zwar waren die Abflussmengen des Flusses weiter enorm, sie befanden sich aber nicht im bedrohlichen Bereich und gingen stetig zurück.
Die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage ließen am Montagnachmittag spürbar nach, auch die Hochwassersituation am Rhein entspannte sich zunehmend. Die Hochwasserspitze lag um 14.30 Uhr bei rund 2000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, am späten Abend flossen noch bei der Messstelle in Lustenau noch etwa 1750 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch. Dienstagfrüh um 6 Uhr betrug dieser Wert 1600 Kubikmeter mit weiter fallender Tendenz. Der Hochwasserschutz beim Alpenrhein ist aktuell auf 3100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ausgelegt, was einem 100-jährlichen Hochwasser entspricht.
Welche enormen Mengen an Wasser der Rhein in den vergangenen Stunden in den Bodensee transportiert hat, zeigte der See-Pegel: Dieser stieg allein am Montag um etwa 40 Zentimeter an, bis Dienstagfrüh kamen noch einmal rund 20 Zentimeter dazu - damit der Bodensee um nur einen Zentimeter zulegt, braucht es 5,4 Millionen Kubikmeter Wasser. Durch den großen Sprung übertraf der Pegel erstmals seit Anfang Mai wieder die Vier-Meter-Marke und lag mit 403 Zentimeter um 14 Zentimeter über dem langjährigen mittleren Wasserstand. Vom Maximalwert zu dieser Jahreszeit war man freilich noch gut einen Meter entfernt.
Über 170 Liter Wasser
In den vergangenen 72 Stunden fielen in Vorarlberg laut Angaben des Landes Vorarlberg in fast allen Orten über 130 Liter Regen pro Quadratmeter, an einzelnen Stellen auch deutlich mehr. Im Flussgebiet der Dornbirner Ache waren es über 170 Liter, was den Fluss auf ein ein- bis fünfjährliches Hochwasser („kleines Hochwasser“) ansteigen ließ. Auch die Ill und der Lech führten ein solches kleines Hochwasser.
Feuerwehreinsätze
Der Dauerregen machte etliche Einsätze der Feuerwehren notwendig, besonders betroffen waren nach Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle Götzis im Bezirk Feldkirch und der Bezirk Dornbirn. In der Mehrzahl der Fälle ging es aufgrund des stark angestiegenen Grundwasserpegels um voll gelaufene Keller, aber auch einzelne kleinere Hangrutschungen wurden gemeldet.
Übergelaufene Gewässer machten auch Straßensperren notwendig, so waren die Riedstraße zwischen Lustenau und Wolfurt und die Achfurt in Dornbirn zunächst nicht befahrbar.
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