Hersteller von Lebensmitteln und Pflegeprodukten verkaufen in gewohnter Verpackung weniger Inhalt. Diese Entwicklung ist nicht neu, nimmt aber zu. Eine Auswertung von Stiftung Warentest zeigt jetzt, welche Produkte in Deutschland besonders betroffen sind.
Laut deutschen Medienberichten gehen immer mehr Beschwerden über versteckte Preiserhöhungen bei Konsumentenschützerinnen und -schützern ein. Dieses Phänomen wird auch als Shrinkflation bezeichnet - ein Begriff, der sich aus dem englischen Wort „shrink“ für schrumpfen und „Inflation“ zusammensetzt (siehe Video oben). Gemeint ist damit der Verkauf von gewohnten Produktverpackungen mit weniger Inhalt. Auf diese Weise wird der Preis der Produkte wie Lebensmittel und Getränke verteuert.
Vom Kakao bis zur Mundspülung
Mitarbeitende der Verbraucherzentrale Hamburg und der Stiftung Warentest nannten dafür jetzt mehrere Beispiele. So wurde die Packung Kakaopulver Suchard Express von 500 auf 400 Gramm reduziert, womit sie um 25 Prozent teurer ist. Beim Eis am Stiel von Milka und Oreo findet sich nicht nur ein Stück weniger im Karton, bei jedem Stück wurde zusätzlich das Gewicht reduziert. Damit haben sich die Preise gar um 48 und 63 Prozent erhöht.
Versteckte Preiserhöhungen gibt es zudem bei Pflegeprodukten. Die Mundspülung Listerine von Johnson & Johnson ist beispielsweise um mehr als ein Drittel teurer geworden. Das Duschgel Duschdas Sport kommt auf ein Plus von 22 Prozent.
Inflationsrate übertroffen
„Die meisten der von uns gezeigten Beispiele übertreffen bei Weitem die Inflationsrate“, sagte Ina Bockholt von der Stiftung Warentest. Die Inflation für Lebensmittel lag im Juli dieses Jahres in Deutschland bei elf Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. In Österreich lag die Inflationsrate im Juli bei geschätzt acht Prozent. Die Preise für die gleichen Lebensmittel sind jedoch oft um ein Zehntel höher als im Nachbarland.
Die meisten der von uns gezeigten Beispiele übertreffen bei Weitem die Inflationsrate.
Ina Bockholt von der Stiftung Warentest
Während versteckte Preiserhöhungen im Vorjahr vor allem bei klassischen Marken auffielen, sind inzwischen auch immer wieder Discounter- und Biomarken betroffen. Illegal ist das Vorgehen zwar nicht, aber laut Konsumentenschützerinnen und -schützern „äußerst intransparent.“ Der Rückgang des Inhalts werde nicht nur verschleiert, sondern teils gar als vermeintlicher Vorteil kommuniziert. So werde etwa mit einer „neuen Form für feineren Genuss“ geworben.
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