Mit Signa Sports United hätte René Benko ursprünglich eine neue Ära im sportlichen Online-Handel einläuten wollen. Gut 21 Monate nach dem Börsengang an die New York Stock Exchange (NYSE) müssten bei den Verantwortlichen alle Alarmglocken schrillen: Montag, 28. August, schloss die Aktie bei 1,30 Dollar - was allein in den letzten fünf Tagen ein Minus von 40,09 Prozent bedeutet.
Anfangs noch hatte sich die Aktie eines Kurses von über 10 Dollar erfreut, mittlerweile liegt die Marktkapitalisierung des Unternehmens bei lediglich 503,81 Millionen Dollar.
807,2 Millionen Euro Gesamtverbindlichkeiten
Erst Ende Juni musste Signa Sports United für das erste Halbjahr einen Verlust von 180,5 Millionen Euro vermelden. Die Gesamtverbindlichkeiten von Signa Sports beliefen sich laut der Mitteilung auf stolze 807,2 Millionen Euro. 150 Millionen Euro sollten deshalb von Benkos Signa Holding zugeschossen werden, um den Sporthändler über Wasser zu halten.
Besondere Brisanz besaß in dieser offiziellen Kundmachung der Signa Sports United der Warnhinweis an Investoren, wonach das Unternehmen im schlimmsten Fall sogar vom Zusperren bedroht sein könnte, wenn es bis Mai 2024 nicht gelänge, eine Kreditlinie über 100 Millionen Euro zu refinanzieren.
Signa-Holding-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber ließ dazu via „Standard“ verlauten, die Holding habe Signa Sports United im Juni zusätzliche Liquidität von 150 Millionen Euro garantiert. Damit sei „Signa Sports United bis ins Geschäftsjahr 2025 durchfinanziert“.
Übrigens: Ex-SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer nimmt sowohl bei Signa als auch bei der Strabag als Präsident wesentliche Aufsichtsratsfunktionen wahr. Strabag-Gründer Hans Peter Haselsteiner ist maßgeblicher Signa-Investor.
Als entscheidender Signa-Geldgeber gilt in Österreich die Raiffeisen-Bankengruppe, die der Signa-Gruppe laut „Spiegel“ in Spitzenzeiten in Summe etwa zwei Milliarden Euro geborgt haben soll. Zum Raiffeisen-Reich gehören auch Medienbeteiligungen wie etwa der „Kurier“.
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