Alarmierende Umfrage
Drei von vier Piloten erlebten Sekundenschlaf
Drei von vier Pilotinnen und Piloten haben mindestens einmal in vier Wochen einen Sekundenschlaf erlebt. Ebenso viele geben an, sich zwischen den Flugdiensten nicht ausreichend erholen zu können. Zu diesen Ergebnissen kommt jetzt eine Studie des europäischen Berufsverbandes European Cockpit Association (ECA).
Befragt wurden fast 7000 Pilotinnen und Piloten aus 31 europäischen Ländern. Das zentrale Ergebnis: Viele Beschäftigte fühlen sich aufgrund langer Dienstzeiten und kurzer Pausen zunehmend übermüdet. So wird beispielsweise angeordnet, die maximal zulässige Dienstzeit der Besatzung zu verlängern. Ein möglicher Grund sind Umwege aufgrund schlechten Wetters. Fast jede fünfte befragte Person gab an, in den vier Wochen vor der Umfrage einen derartigen Entscheid getroffen zu haben.
Ärger mit Airline?
Die klare Mehrheit (60 Prozent) befürchtet Ärger mit der Airline, wenn sie eine verlängerte Flugzeit verweigert und stattdessen etwa eine Zwischenlandung anordnen würde, um die Besatzung zu tauschen. Laut der Austrian Cockpit Association (ACA) handelt es sich dabei nicht nur um ein Problem des Sommerbetriebs. In Österreich vertrauen bei Müdigkeit immerhin 21,8 Prozent dem Meldesystem ihrer Fluggesellschaft, das dazu dienen soll, die Sicherheit an Bord zu verbessern. Insgesamt gab jedoch nur jede zehnte befragte Person an, dass das tatsächlich passiert, wenn entsprechende Meldungen eingehen.
Ergebnisse zu einzelnen Airlines wurden nicht bekannt gegeben. In Österreich haben weniger Pilotinnen und Piloten Angst vor Konsequenzen, wenn sie eine verlängerte Flugzeit ablehnen. Bereits vor dem Sommerbetrieb war darauf hingewiesen worden, dass Fluggesellschaften ausreichend Puffer einplanen und sich nicht darauf verlassen sollten, dass Pilotinnen und Piloten ihre maximale Flugdienstzeit systematisch verlängern.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.