Sind nicht „harmlos“

Krebs & Co.: Experte warnt vor zwei Süßstoffen

Leben
31.08.2023 08:12

Nach der Debatte um den unter Umständen bei Menschen Krebs auslösenden Süßstoff Aspartam (siehe Video oben) warnt der Direktor für Innere Medizin I der Innsbrucker Uni-Klinik, Herbert Tilg, vor zwei weiteren künstlichen Süßstoffen: Sucralose und Erythritol. Studien würden nahelegen, dass diese „Major Player“ in einem Fall ein bestimmtes Krebswachstum beschleunigen und im anderen Herzinfarkt und Schlaganfall befördern.

Im Falle von Sucralose - „sechshundertmal süßer als Zucker“ und breit in der Nahrungsmittelindustrie verwendet - gebe es derzeit rein vorklinische Studien, jedoch mit „überzeugenden Daten“. Versuche an Mäusen hätten gezeigt, dass der Süßstoff das Wachstum bestimmter Tumore steigere, etwa von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Forscher hätten sich damit beschäftigt, ob der Süßstoff in der Lage ist, das Immunsystem zu manipulieren. „Die Antwort ist: Jawohl“, so Tilg.

Bei Erythritol, einem Zucker-Alkohol, der als Süßstoff ebenfalls breit verwendet und in den Körper gut aufgenommen werde, würden indes eine klinische Studie sowie zwei große Folgestudien vorliegen. „Anhand von 1157 Patienten hat man gezeigt, dass über drei Jahre die Rate an Herzinfarkt und Schlaganfall direkt mit dem Blutspiegel von Erythritol korreliert hat. Das heißt: Es gibt hier offenbar einen klaren Zusammenhang“, erklärt der Mediziner.

Darüber hinaus sei im Labor nachgewiesen worden, dass Erythritol eine Konzentration im Menschen erreichen könne, die zur Folge habe, dass die Blutplättchen verklumpen. „Und das ist wiederum die Voraussetzung für Herzinfarkte oder Schlaganfälle.“

Süßstoffe nicht „harmlos“
Man brauche zwar in beiden Fällen „noch mehr Studien und noch mehr Daten“, aber: „Das Konzept, dass diese ganzen Süßstoffe völlig harmlos sind, muss beendet werden.“ Die Wissenschaft müsse sich ab nun damit beschäftigen, dass womöglich auch weitere Zusatzstoffe abseits von Aspartam alles andere als harmlos sind, sondern womöglich im Gegenteil Erkrankungen verursachen.

Das ursprüngliche Ziel - „dass die Leute nicht dicker werden“ - habe man „überhaupt nicht erreicht, im Gegenteil“. Nun gehe es darum, endgültig zu beweisen, dass diese Süßstoffzunahme „nicht nur ein Nullsummenspiel ist, sondern sogar schädlich im Sinne der Verursachung von Krankheiten.“ (Bild: ricka_kinamoto - stock.adobe.com)
Das ursprüngliche Ziel - „dass die Leute nicht dicker werden“ - habe man „überhaupt nicht erreicht, im Gegenteil“. Nun gehe es darum, endgültig zu beweisen, dass diese Süßstoffzunahme „nicht nur ein Nullsummenspiel ist, sondern sogar schädlich im Sinne der Verursachung von Krankheiten.“

„Jetzt besteht ein Riesenfragezeichen“
Das ursprüngliche Ziel - „dass die Leute nicht dicker werden“ - habe man „überhaupt nicht erreicht, im Gegenteil“. Irgendwann könnte dies alles dazu führen, dass solche Süßstoffe überhaupt verboten werden, denn: „Jetzt besteht ein Riesenfragezeichen.“ Nicht zuletzt deshalb, da Adipositas, also Fettleibigkeit, global zunehme.

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