Die aktuelle Schnellschätzung der Statistik Austria zeigt wieder einen leichten Anstieg der Inflation im August. Im internationalen Vergleich kann Österreich damit weiterhin nicht glänzen - in den Niederlanden ist die Teuerung etwa nicht einmal halb so hoch wie in Österreich.
Gegenüber dem Vormonat steigt das Preisniveau voraussichtlich um rund einen halben Prozentpunkt, der damalige Wert summierte sich auf eine Teuerung von 7,0 Prozent. „Der Anstieg geht vor allem darauf zurück, dass die Treibstoffpreise die Inflation weitaus weniger senken als in den Monaten davor“, erklärt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung.
Jahresvergleich lässt auf positive Entwicklung hoffen
Die besonders hohen Anstiege der Preise im September und Oktober 2022 sprechen allerdings dafür, dass sich in den nächsten Monaten im Jahresvergleich der bisherige Trend zu sinkenden Inflationsraten fortsetzt, führt er weiter aus. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,6 Prozent und gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent.
Teuerung in Niederlanden nicht einmal halb so hoch
Etwas anders sieht die Lage indessen in den Niederlanden aus - dort kommt der Abbau der Inflation deutlich schneller voran als in Österreich oder Deutschland. Die Verbraucherpreise stiegen in den Niederlanden im August mit 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat so langsam wie seit zwei Jahren nicht mehr, teilte das Statistikamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung mit.
In Deutschland liegt die Inflationsrate zwar weiterhin merklich unter jener in Österreich, ist aber mit aktuell 6,1 Prozent trotzdem doppelt so hoch wie in dem westlichen Nachbarland.
Inflation in Eurozone wohl weiter gesunken
Die Teuerung in Frankreich hat sich im August indes wieder etwas beschleunigt. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) um 5,7 Prozent, teilte das Statistikamt Insee am Donnerstag in Paris mit. Im Juli hatte die Inflationsrate 5,1 Prozent betragen. Analysten hatten mit einer Beschleunigung gerechnet, allerdings lediglich auf durchschnittlich 5,6 Prozent. Im Monatsvergleich stieg der HVPI um 1,1 Prozent und damit ebenfalls deutlicher als erwartet.
Das europäische Statistikamt Eurostat wollte noch im Tagesverlauf eine erste Schätzung zur Inflationsentwicklung in der Eurozone vorlegen. Erwartet wurde, dass die Teuerungsrate im August von 5,3 auf 5,1 Prozent gesunken ist.
Brunner rechnet mit Entspannung
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) reagierte gelassen auf die im Monatsvergleich um 0,5 Prozentpunkte höhere Inflationsrate in Österreich: „Die Teuerung ist gegenüber dem Höhepunkt zum Jahreswechsel massiv gesunken und wird in den nächsten Monaten weiter spürbar zurückgehen. Die am Donnerstag präsentierten Maßnahmen der Bundesregierung wie die Gebührenbremse oder die Mietpreisbremse werden dazu einen Beitrag leisten“, so Brunner.
„Die Analyse der aktuellen Inflationszahl zeigt, dass sich die Preissituation auch in den kommenden Monaten weiter entspannt, aber vor allem statistische Effekte für einen leichten Anstieg der Zahl sorgen“.
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