Vor laufender Kamera
US-Senator erneut in völlige Starre verfallen
Die Sorge um den Gesundheitszustand des republikanischen Senatsführers Mitch McConnell wird immer größer. Nach einem ähnlichen Aussetzer vor rund einem Monat verfiel der 81-Jährige nun nach der Frage eines Journalisten vor laufender Kamera erneut in eine Art Starre.
Bei der Frage, ob er vorhabe, sich 2026 erneut der Wahl zu stellen, verstand McConnell am Mittwoch augenscheinlich die Frage nicht und bat, diese zu wiederholen. Beim dritten Versuch schien er die Frage zwar verstanden zu haben und reagierte amüsiert; dann aber fror seine Miene für rund 20 Sekunden völlig ein.
Mit Händen an Pult geklammert
Darauf aufmerksam geworden, springt ihm eine Mitarbeiterin zur Seite: McConnell bestätigt ihr zwar, dass er die Frage verstanden habe, kann sich aber dennoch nicht weiter äußern. „Entschuldigen Sie bitte, geben Sie uns eine Minute“, erklärt sie daraufhin. Mit beiden Händen hielt er sich am Pult fest und senkte den Blick.
Ein zweiter Mitarbeiter kam dazu und fragte den Senator, ob er gehen wolle. McConnell sagte, er sei okay. Dann räusperte er sich, sagte „okay“ und beantwortete noch zwei weitere Fragen, bevor die Pressekonferenz beendet wurde.
Gehirnerschütterung nach Sturz
In einer später veröffentlichten Stellungnahme hieß es, McConnell sei „für einen Moment benommen“ gewesen. Als „Vorsichtsmaßnahme“ werde er vor der nächsten Veranstaltung einen Arzt konsultieren. Im März war McConnell während eines privaten Abendessens in einem Hotel in Washington gestürzt. Er zog sich eine Gehirnerschütterung zu und wurde deshalb in einem Krankenhaus behandelt.
McConnell wichtiger Strippenzieher
McConnell ist der am längsten amtierende Anführer einer Partei in der Geschichte des US-Senats. Nach Angaben der Kongresskammer wurde er seit 2006 neunmal gewählt, um dort die Republikaner anzuführen - je nach Ausgang der jeweiligen Parlamentswahlen und der Sitze der Parteien im Senat als Mehrheits- oder Minderheitsführer. Er gilt seit Langem als einer der wichtigsten Strippenzieher in der US-Politik.
Noch fit genug für sein Amt?
Der aktuelle Vorfall erinnert an eine Pressekonferenz des Republikaners Ende Juli im Senat, als McConnell ganz erstarrt sogar weggeführt wurde, einige Minuten später aber wieder auftauchte und mit der Fragerunde weitermachte. Die Frage, ob er fit genug sei, seinen Job weiter auszuüben, bejahte er damals.
Das hohe Alter amerikanischer Spitzenpolitiker ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen - und macht auch vor dem Präsidenten nicht halt. Joe Biden ist mit 80 Jahren nicht nur der älteste US-Staatschef bisher, er strebt auch eine zweite Amtszeit an.
Biden sucht nach Aussetzern das Gespräch
Biden zeigte jedenfalls seine Anteilsnahme: „Mitch ist ein Freund. Das ist, wie Sie wissen, kein Scherz“, sagte der Präsident. „Ich weiß, dass die Leute das nicht glauben - wir haben politische Meinungsverschiedenheiten -, aber er ist ein guter Freund. Ich werde versuchen, heute Nachmittag mit ihm Kontakt aufzunehmen“, erklärte Biden am Mittwoch.
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