„Ernie“ und Co

China gibt mehrere ChatGPT-Rivalen öffentlich frei

Web
31.08.2023 14:21

Im Rennen mit dem Westen um die technologische Führung bei Künstlicher Intelligenz läutet China eine neue Runde ein. Die Regierung in Peking gab mehreren chinesischen ChatGPT-Rivalen grünes Licht. Der Chatbot „Ernie“ sei nun vollständig öffentlich zugänglich, teilte der Suchmaschinen-Betreiber Baidu am Donnerstag mit. 

Die Start-ups SenseTime, Baichuan und Zhipu AI gaben für ihre jeweiligen Anwendungen ähnliches bekannt. Bislang hatten nur ausgewählte Nutzer diese Programme testen dürfen - ein Wettbewerbsnachteil, weil KI mit jeder Eingabe dazulernt. So lockte ChatGPT der Microsoft-Beteiligung OpenAI binnen weniger Wochen nach Markteinführung im November 2022 mehr als 100 Millionen Nutzer an.

In der Volksrepublik müssen sich Anbieter frei zugänglicher KI Sicherheitsbewertungen unterziehen und ihre Algorithmen bei den Behörden hinterlegen. Experten zufolge will die Staatsführung damit verhindern, dass Chatbots gesellschaftliche Ansichten in potenziell subversive Richtungen beeinflussen. Die Regierung betont, dass KI-Inhalte mit den sozialistischen Grundwerten des Landes übereinstimmen müssen.

Freigaben für elf Anbieter
Nach Medienberichten haben nun insgesamt elf Firmen die Freigabe für ihre KI erhalten, darunter die TikTok-Mutter ByteDance und der Videospiele-Anbieter Tencent. Keine der beiden Firmen war zunächst für einen Kommentar erreichbar. Unklar blieb, ob auch Alibaba zu den Linzenzinhabern zählt. Ein Sprecher der Cloud-Sparte des Online-Händlers sagte, dass alle notwendigen Unterlagen eingereicht worden seien.

Baidus „Ernie“ gilt als aussichtsreichster Herausforderer aus China. Dem Unternehmen zufolge schlägt sich die aktuelle Version dieser KI in einigen Bereichen besser als ChatGPT.

„Diejenigen, die bereits eine Zulassung haben, gewinnen einen Wettbewerbsvorteil, da sie ihre Produkte schneller als die Konkurrenz perfektionieren können“, sagte Analyst Kai Wang vom Research-Haus Morningstar. Sein Kollege Shawn Yang vom Vermögensberater Blue Lotus gab allerdings zu bedenken, dass sich nicht alle der rund 80 chinesischen großen Sprachmodelle, die die Grundlage von KI à la ChatGPT bilden, durchsetzen werden. „Nur die Firmen mit ausreichenden Trainingsdaten und dem notwendigen technischen Wissen werden die Entwicklung vorantreiben können.“

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