Bürger geben nicht auf

Nun soll Star-Anwalt die Deponiepläne entsorgen

Niederösterreich
01.09.2023 05:06

Es geht um 830.000 Kubikmeter Baurestmasse, aber auch die Lagerung von gesundheitsschädlichem Asbest. Und das in unmittelbarer Nähe von Wohngebiet. Nach der Hiobsbotschaft für die Anrainer der geplanten Deponie bei Limberg (Bezirk Hollabrunn) über die Ablehnung einer Umweltverträglichkeitsprüfung haben die besorgten Bürger nun Profi-Anwälte eingebunden. Werden die Karten nun neu gemischt?

Sie setzen sich ein, die Stromkabel geplanter Hochspannungstrassen unter die Erde zu verlegen, haben das geplante Postverteilungszentrum in Langenzersdorf verhindert und kürzlich auch eine Umweltverträglichkeits-Genehmigung für eine große Zitronensäurefabrik gestoppt. Dasselbe wollen die auf Naturrecht spezialisierten List-Rechtsanwälte aus Wien nun auch in Limberg im Bezirk Hollabrunn, erreichen: Nämlich die nach behördlicher Prüfung als nicht notwendig erachtete Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für eine Baurestmassendeponie neu aufzurollen. Da mehrere Einsprüche eingelangt sind, liegt das Projekt vorerst auf Eis - und die Akten auf den Schreibtischen der Anwälte.

„Wir haben eine Beschwerde gegen die UVP-Ablehnung eingebracht, da das Projekt nach dem neuen UVP-G 2000 zu beurteilen ist. Diese UVP-Richtlinien halten nämlich explizit fest, dass Abfallbeseitigungsanlagen zur Deponierung gefährlicher Abfälle immer einer Umweltverträglichkeitsprüfung verpflichtend zu unterziehen sind“, heißt es seitens der List Rechtsanwalts GmbH aus Wien. 

Deponie-Werber zeigt Verständnis
Projektinitiator Florian Hengl begrüßt die Vorgangsweise: „Ich finde das voll in Ordnung. Dadurch werden im Verfahren die Bedenken der Bürger noch genauer unter die Lupe genommen und so alle Möglichkeiten bestmöglich ausgeschöpft.“

Fakten

Aus dem Einreichprojekt:

  • Deponievolumen 828.850 m³
  • 16 Kompartimente, davon die zwei kleinsten mit 23.050 m³ = 2,7% als Asbestkompartiment
  • Geplante Ablagerungsphase 14 Jahre ergibt ca. 62.000 m³ pro Jahr

Am 5. September wird im ehemaligen Weixelbraun-Gasthaus in Maissau ab 18 Uhr zur Infoveranstaltung geladen.

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