Neuer Posten

Diplomat Meindl tauscht Festspiele gegen NATO

Jürgen Meindl war secheinhalb Jahre Kunstsektionsleiter. Ab heute bekleidet er die Posten als Botschafter in Belgien und Ständiger Vertreter bei der NATO.

(Bild: Tschepp Markus)

Ein weiches Ei stand am Beginn der steilen politischen Karriere von Jürgen Meindl. Nun gibt es wohl eher belgische Waffeln.

Jürgen Meindl bestellte Festspielpräsidentin Kristina Hammer vor rund zwei Jahren an die Spitze der Salzburger Festspiele. Mit Entscheidungen wie dieser prägte der Diplomat die Salzburger Kunst- und Kulturszene in seiner Amtszeit als Kunstsektionschef. Über seinen eigenen Karriereweg entschied einst ein vier Minuten weich gekochtes Ei: „Ich habe in Oberösterreich das Linzer Donaufestival mitorganisiert. Mein erster Kunde war Boris Bukowski. Er wollte vor seinem Auftritt ein weiches Ei haben. Das war für damalige Verhältnisse schon sehr exzentrisch“, lacht Meindl heute. Die skurrile Anforderung dürfte er zur vollsten Zufriedenheit erfüllt haben. Es war der Startschuss für Meindls internationale Karriere.

Der Kunst und Kultur kehrt er nun aber den Rücken. Für den 58-Jährigen geht es in Brüssel weiter. Dort wird er als Botschafter in Belgien und Ständiger Vertreter bei der NATO fungieren. „Ich habe die beiden Bereiche Kunst und Kultur sowie auch Diplomatie immer gerne gemacht“, sagt Meindl. Den Posten im Ausland hatte Meindl bereits vor sechseinhalb Jahren schon inne. Umzüge und Eingewöhnungsphasen fallen dem Diplomaten nicht schwer. Er arbeitete bereits in Berlin, Tel Aviv und Bern.

Theresia Niedermüller folgt als Sektionschefin

Zu kämpfen hatte Meindl mit seiner Zeit in Israel: „Ich war in einer schwierigen Zeit dort. Viele Kollegen haben damals bei Anschlägen ihr Leben verloren. Das belastet einen schon“, erzählt er offen.

Geklärt ist mittlerweile die Sektionschef-Nachfolge: Aus den Hearings im August konnte sich Meindls bisherige Stellvertreterin Theresia Niedermüller qualifizieren.