„Verwaltungsarbeit am Morgen bringt Kummer und Sorgen“, nach diesem Motto dürfte ein Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Braunau zumindest in einem Fall gearbeitet haben. Wie berichtet, soll er einen Akt elf Monate unbearbeitet liegen gelassen haben und brachte damit einen Innviertler Waffenexperten (76) richtig in Bedrängnis.
Dem Mann wurde nämlich plötzlich vorgeworfen, mit einer nicht registrierten Waffe illegal gehandelt zu haben, er wurde damit auch behördlich konfrontiert. Der Revolver aus dem Jahr 1898 wurde von dem Braunauer Mitarbeiter nicht im Zentralen Waffenregister aufgenommen. Der Import der Waffe wurde aber nachweislich elf Monate zuvor schriftlich der „Schlafmütze“ gemeldet.
Mitarbeiter ist pragmatisiert
„Ich habe aus den Medien von dem Vorfall erfahren. Zur genauen Klärung habe ich jetzt eine interne Prüfung in Auftrag gegeben“, reagierte Gerald Kronberger, der Bezirkshauptmann von Braunau und damit auch Chef des Beamten, auf „Krone“-Anfrage. Wie es mit dem Beamten weitergeht, bleibt also abzuwarten. Der Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft ist übrigens – wie alle ab Sachbearbeiterebene aufwärts – pragmatisiert, kann also nicht einfach gekündigt werden.
Verdacht auf Amtsmissbrauch
Laut „Krone“-Informationen soll der betroffene Mitarbeiter aber auch schon in der Vergangenheit negativ aufgefallen und versetzt worden sein. Zu diesen Vorwürfen wollte sich Kronberger allerdings nicht äußern. In diesem aktuellen Fall drängt sich auch der Verdacht auf Amtsmissbrauch auf, da der Staat in seinem Recht auf unverzügliche Erfassung aller Waffen verletzt worden ist.
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