Die Pläne für die Ansiedelung des Online-Riesen machen in St. Valentin die Anrainer seit genau einem Jahren wütend. Am 25. September ist deshalb nun auch ein Protestaktion im Gemeinderat geplant, dabei wird den Stadtpolitikerin auch ein Paket mit 2000 Unterschriften überreicht.
Ein Paket mit 2000 Unterschriften hat die Bürgerinitiative „Nein zum geplanten Amazon-Verteilzentrum in Sankt Valentin“ vorbereitet. Zugestellt werden soll es am 25. September während der Gemeinderatssitzung – ein Jahr, nachdem die ersten Pläne über die Ansiedelung des Online-Riesen an die Öffentlichkeit gerieten. „Die Politik kann diese 2000 Unterschriften nicht einfach ignorieren. Es sind fast ein Fünftel aller Wahlberechtigten“, erklärt Susanne Webersdorfer.
Würden Pläne für eine Verkehrsstrategie vorliegen, würden die Politiker wissen, dass der jetzt schon überlastete Kreuzungsbereich im Gewerbegebiet keine Kleintransporter-Kolonnen vertragen kann.
Susanne Webersdorfer, Sprecherin der Bürgerinitiative
Bild: ZVG
Die Sprecherin der Initiative erhofft sich in der Sitzung des Stadtparlaments endlich Antworten. „Dass bisher offensichtlich keine Strategien für den explosionsartigen Verkehrszuwachs am Tisch liegen, ist pure Verantwortungslosigkeit.“ Sie geht davon aus, dass alle 15 Minuten bis zu 40 Kleinlaster in Reih und Glied das Verteilzentrum verlassen könnten. Bereits jetzt ist der Kreuzungsbereich des Gewerbegebietes in unmittelbarer Nähe zur Westautobahn völlig überlastet. Kürzlich eröffnete im Umfeld der Tankstelle ein Fast-Food-Lokal, das Lagerhaus Amstetten plant einen Neubau. Auch die Errichtung einer großen Waschstraße steht im Raum.
Gerüchte um neue Vorrangregelung
Für noch mehr Wirbel sorgen aber Gerüchte über eine neue Vorrangregelung. „Es ist durchgesickert, dass künftig aus dem Ortszentrum kommende Bevölkerung, die auf die Autobahn auffahren möchte, Nachrang haben soll. Wenn sie bei der Kreuzung auf eine Amazon-Kolonne treffen, müssen sie sieben Minuten warten“, so Webersdorfer. Den Spekulationen über einen Kreisverkehr kann sie auch nichts abgewinnen. Dafür fehle schlichtweg der Platz.
Stadtchefin lässt sich nicht in Karten blicken
Unklar ist für die Projektgegnerin auch die Haltung von Bürgermeisterin Kerstin Mayr-Suchan (SP). „Sie bemüht sich, stellt sich den Diskussionen, äußert sich aber nie dazu, ob sie gegen oder für das Verteilzentrum ist.“ Die Stadtchefin verweist auf einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderates zur Umsetzung des Projekts. „Ich bin verpflichtet, diesen umzusetzen.“
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