Prozess in Innsbruck

Wegen angeblichem Mobbing: Mutter bedrohte Mädchen

Eine Tirolerin wollte einem angeblichen Mobbingopfer helfen.

(Bild: thinkstockphotos.de)

Weil sie einem vermeintlichen Mobbingopfer beistehen wollte, landete eine 33-jährige Tirolerin nun vor Gericht. Sie hatte nämlich zwei Mädchen am Telefon beschimpft und bedroht. „Ich wurde früher auch gehänselt“, betonte die Frau.

Der einen kündigte sie an, das Maul zu stopfen, zur anderen meinte sie, sie würde sie grün und blau schlagen und Wege kennen, wo ihre Opfer schneller verräumt seien, als sie vermuten. Dabei kannte eine 33-jährige Tirolerin die damals 14-jährigen Mädchen an der anderen Leitung gar nicht.

Angebliches Mobbing wegen Übergewicht
Der zweifachen Mutter ist an einem feuchtfröhlichen Abend Ende Februar allerdings zu Ohren gekommen, dass die beiden ehemaligen Poly-Schülerinnen die Freundin ihrer Tochter wegen ihres Übergewichtes mobben würden.

Ich war in meiner Schulzeit auch dick und weiß, wie es ist, wenn man gehänselt wird.

Die Angeklagte vor Gericht

Jede Menge Alkohol im Spiel
„Ich habe einen Blödsinn gemacht, aber ich war in meiner Schulzeit auch dick und weiß, wie es ist, wenn man gehänselt wird“, erklärte die Angeklagte nun in Innsbruck vor Gericht. Sie sei vermutlich provoziert worden, stellte die Frau in den Raum. „An die Telefonate kann ich mich aber nicht genau erinnern, ich war ja betrunken.“ Brisant: Erst ein paar Wochen zuvor schrammte die Unterländerin aufgrund eines Alko-Unfalls am Gefängnis vorbei.

Richterin Heide Maria Paul

(Bild: Birbaumer Christof)

„Zivilcourage ist gut, aber nicht auf diese Weise – und vor allem nicht betrunken“, meinte der Staatsanwalt. Die beiden Mädchen beteuerten vor Gericht zudem, nie jemanden gemobbt zu haben.

Urteil: 1440 Euro! Die bedingt nachgesehenen sieben Monate Haft für den Unfall wurden nicht widerrufen.