Mariapfarr

Geburtsort von „Stille Nacht“ feiert 1100 Jahre

Salzburg
01.09.2023 13:30

Mariapfarr blickt nicht nur wegen des Priesters Joseph Mohr auf eine bedeutsame Vergangenheit zurück.

Obwohl Mariapfarr als kleiner Ort im Lungau bescheidene 2475 Einwohner zählt, blickt die auf über 1100 Metern gelegene Gemeinde auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurück. Nicht ohne Grund treffen Tausende am kommenden Wochenende in dem bedeutsamen Ort zusammen und feiern das 1100-Jahre-Jubiläum.

Das Brauchtum wird in Mariapfarr sehr hoch geschätzt. (Bild: Holitzky Roland)
Das Brauchtum wird in Mariapfarr sehr hoch geschätzt.

Wichtiger Handelsweg führte durch den Markt
Erstmals erwähnt wurde Mariapfarr im 10. Jahrhundert. Und zwar 923 als „ecclesia ad lungowe“: die Kirche des Lungaus. Zwei Jahrhunderte später profitierte der Ort von seiner geografischen Lage. Bereits die Römer hatten dort einen Handelsweg, der im 12. Jahrhundert erneuert wurde, genutzt. In diese Zeit fällt auch die Eröffnung des Örglwirts. Dieser dient seit etwa 800 Jahren als Gastbetrieb und dürfte einer der ältesten noch bestehenden Gastbetriebe in Salzburg sein.

Neben der Tracht haben im Lungau auch die Riesenfiguren - allen voran Samson - einen besonderen Stellenwert. (Bild: Repro Archiv Roland Holitzky)
Neben der Tracht haben im Lungau auch die Riesenfiguren - allen voran Samson - einen besonderen Stellenwert.

Doch damit nicht genug: Mariapfarr ist bedeutend für ganz Salzburg. Denn: Der Liedtext von „Stille Nacht“ entstand 1816 in jenem Ort. Der Liedschreiber Joseph Mohr diente in Mariapfarr als Geistlicher. Interessant ist auch, dass der Ort die Geburtsstätte seines Vaters war. Dessen Wohnhaus steht noch heute. Daneben sind auch das Stille-Nacht-Museum, das sich heute im Zentrum von Mariapfarr befindet, und die Wallfahrtsbasilika einen Besuch wert. Erst 2018 erhob der Papst die Kirche zu einer Basilika.

Das Festzelt bietet etwa 2200 Sitzplätze. (Bild: Holitzky Roland)
Das Festzelt bietet etwa 2200 Sitzplätze.
Viele der freiwilligen Helfer sind Mitglieder der Feuerwehr in Mariapfarr. (Bild: Holitzky Roland)
Viele der freiwilligen Helfer sind Mitglieder der Feuerwehr in Mariapfarr.

60 Vereine und zwölf Riesenfiguren beim Umzug
Um die Geschichte des Ortes gebührend feiern zu können, packten die Bewohner in den vergangenen Tagen fleißig mit an. Innerhalb von nur zwei Tagen errichteten sie ein großes Festzelt. „Bereits vor drei Jahren haben wir mit der Planung für das Fest begonnen“, erzählt Hermann Jäger, Festobmann und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Neben dem 1100-Jahre-Jubiläum feiert Mariapfarr am Freitag auch die Markterhebung.

Samstag und Sonntag folgen dann 130 Jahre Feuerwehr und das Fest der Lungauer Volkskultur. Zu dieser Veranstaltung, die nur alle sechs Jahre stattfindet, marschieren mehr als 60 Vereine und zwölf Riesenfiguren aus dem Lungau und der angrenzenden Steiermark durch Mariapfarr.

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