„Wut und Trauer“

Problembärin „Amarena“ in Abruzzen-Park erschossen

Ausland
01.09.2023 14:02

Braunbärin „Amarena“ („Schwarzkirsche“), die mit ihrem Nachwuchs immer wieder in Dörfern der mittelitalienischen Apenninen-Region Abruzzen gesichtet wurde, ist in der Nacht auf Freitag in der Gegend von San Benedetto dei Marsi in der Provinz L‘Aquila erschossen worden. 

Der Mann, der die Bärin tötete, wurde ausgeforscht, teilte die Leitung des Nationalparks Abruzzen, Latium und Molise mit. Im Park leben etwa 60 Braunbären. Untersuchungen zum Fall sind im Gange.

„Bärin war nie Problem für Menschen“
„Es gibt keinen Grund, den Vorfall zu rechtfertigen. Obwohl ,Amarena‘ in der Landwirtschaft und Viehzucht Schäden verursacht hatte, wurden diese immer entschädigt. Die Bärin, die mit ihren Jungen unterwegs war, war nie ein Problem für den Menschen“, so die Parkleitung.

Fakten

„Amarena“ gehörte zu den Marsische Braunbären. Dabei handelt es sich um eine Unterart, von der es nur noch etwa 50 Tiere gibt, während es 1980 noch rund 100 waren. Diese Art lebt am mittelitalienischen Apennin. 

„Amarenas“ Tod wirft Fragen über das oft problematische Zusammenleben von Bären mit der Bevölkerung in Berggemeinden auf. (Bild: Parco Nazionale d‘Abruzzo via AP, Ho)
„Amarenas“ Tod wirft Fragen über das oft problematische Zusammenleben von Bären mit der Bevölkerung in Berggemeinden auf.

Erst am Samstag hatte „Amarena“ die Bewohner von San Sebastiano Dei Marsi in den Abruzzen in Staunen versetzt. Sie streifte mit ihrem Nachwuchs durch die Stadt L‘Aquila (siehe Video oben).

Die Dorfbewohner bestaunen die Bärin auf der Straße. (Bild: KameraOne)
Die Dorfbewohner bestaunen die Bärin auf der Straße.

„Amarenas“ Tod wirft Fragen über das oft problematische Zusammenleben von Bären mit der Bevölkerung in Berggemeinden auf. Das Thema ist auch in Trentino Südtirol aktuell. Seit 2010 sind in Mittelitalien 15 Bären getötet worden, drei davon in den Parks der Abruzzen.

Zusammenleben nicht einfach, aber möglich
„Die Nachricht der Erschießung der Bärin ,Amarena' ist eine gravierende Geste gegen die gesamte Region Abruzzen, die Trauer und Wut hervorruft. In all den Jahren haben die Gemeinden außerhalb und innerhalb der Parks immer bewiesen, dass ein Zusammenleben mit den Bären möglich ist“, so der Präsident der Bergregion Abruzzen, Marco Marsilio.

Im Jänner wurde ein „Juan Carrito“ genannter Braunbär, der mit seinen Streifzügen in der Bergortschaft Roccaraso in den Abruzzen zu einem Star in Sozialnetzwerken geworden war, von einem Auto angefahren und tödlich verletzt. Der 150 Kilo schwere Bär war vier Jahre alt und dafür bekannt, dass er in Roccaraso in eine Konditorei und in die Küche eines bekannten Drei-Sterne-Restaurants eingedrungen war, um sich Futter zu beschaffen.

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