Damit in der Zukunft Astronauten tatsächlich Richtung Mars abheben können, wird intensiv geforscht. Die Trainings finden unter standardisierten Bedingungen statt, aber immer wieder in einer anderen Umgebung. Vor elf Jahren wurden die Dachstein-Eishöhlen zu Forschungszwecken genutzt, heute, Samstag, ist man in einer Sandgrube in Peuerbach aktiv.
Vier Wochen in Isolation, um zu arbeiten und Experimente durchzuführen; die Station darf nur verlassen werden, wenn ein Raumanzug-Prototyp getragen wird - so sehen grob umrissen die Bedingungen für die einmonatige Expedition AMADEE-24 aus, bei der im März/April 2024 in Armenien in der Provinz Ararat eine Mars-Mission nachgestellt wird. Ähnliche Forschungseinsätze gab’s schon in Israel, Marokko, im Oman und am Kaunertaler Gletscher.
Seit Freitag sind die Wissenschaftler, die im Rahmen des Projekts in die Rolle von Analog-Astronauten schlüpfen, in Peuerbach. In der Sandgrube der Firma Ecklmair in Niederweiding werden Tests durchgeführt. Heute, Samstag, seit 10 Uhr können dort auch Besucher die Trainings hautnah erleben.
Oberösterreich erweist sich für die Vorbereitungen auf eine Mars-Mission in der Zukunft immer wieder als geeigneter Schauplatz. 2012 wurde in der Dachstein-Rieseneishöhle ein neu entwickelter Marsanzug dem Praxistest unterzogen. Warum ausgerechnet am Krippenstein? Auf dem Roten Planeten soll es Anzeichen für Höhlen geben, die womöglich Wassereis im Inneren aufweisen.
Bei Führungen in der Rieseneishöhle noch immer Thema
Elf Jahre später hängt bei der Mittelstation der Krippenstein-Seilbahn, der Schönbergalm, noch immer ein Anzug-Modell samt einer großen Info-Tafel. „Bei den Führungen in der Rieseneishöhle wird immer noch über die Mission gesprochen“, sagt Rupert Schiefer, Chef der OÖ-Seilbahnholding.
Das Thema fasziniert. Wer Gernot Grömer, dem Direktor des Österreichischen Weltraum Forums, zuhört, weiß spätestens dann, warum. So kann der 50 Kilo schwere Raumanzug Minusgrade bis zu 110 Grad abschirmen. „Er kostet so viel wie ein neuer vollausgestatteter Ferrari“, sagt der Astrophysiker aus St. Florian bei Linz, der auch in Peuerbach dabei ist.
Augmented Reality aus Hagenberg
Bei der Mars-Mission in Armenien geht’s übrigens auch nicht ohne Oberösterreich: So unterstützt die Firma REALSIM aus Hagenberg mit Augmented-Reality-Technik bei der Darstellung der Satelliten-Fernerkundung.
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