Seit Montag laufen die Sommerschulen in der Steiermark - zwei Wochen vor dem regulären Unterrichtsbeginn. Rund 5500 junge Steirer nutzen das Angebot, um den bereits gelernten Stoff mit Pädagogen und Lehramtsstudenten zu wiederholen. Wir haben die „Sommer“-Volksschule Hitzendorf besucht.
„Die Sommerschule ist richtig cool“, lacht die zehnjährige Marie. „Am meisten freut es mich, dass ich meine Freundinnen wieder treffe“, ergänzt Elina und umarmt Sophie, die schon im vergangenen Jahr dem Ferienunterricht zwei Wochen vor dem offiziellen Schulbeginn beigewohnt hat: „Es hat mir im letzten Sommer schon sehr gut gefallen, heuer auch wieder!“
Das Trio drückt seit Montag wieder vormittags die Schulbank in der Volksschule Hitzendorf - und das ganz freiwillig. Den Lernstoff des vergangenen Jahres wiederholen die Mädchen voll motiviert gemeinsam mit ihrer Lehrerin Kathrin Krbez, die die zwei Schulwochen zwischen 28. August und 8. September gerne mit ihren Schützlingen verbringt.
„41 Schüler besuchen hier bei uns die Sommerschule, vier davon kommen aus anderen Schulen“, berichtet Direktorin Sabine Mausser. „Das Klima ist sehr entspannt, die Kinder kommen wieder gut in den Alltag hinein.“ Ideal sei die Gruppengröße von knapp zehn Kindern, je eine Gruppe deckt in Hitzendorf eine Schulstufe ab. Mit dabei sind auch Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf. Fünf Pädagogen und vier Studenten übernehmen die Betreuung.
Hochkarätiger Besuch in der Volksschule Hitzendorf
Am Freitag machten sich Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), Landesrat Werner Amon, Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner und die „Krone“ ein Bild von dem Bildungsangebot, das seit Ende 2021 schulrechtlich verankert ist. Der Clou dabei: Der Unterricht erfolgt in Kleingruppen, ist projektorientiert, mit vier Stunden am Tag begrenzt und fokussiert sich auf die Förderung von Deutsch, Mathematik und Sachunterricht in der Volksschule. In höheren Klassen stehen auch Fremdsprachen am individuellen Wiederholungsprogramm.
„Damit ist dem Bildungsminister ein wirklicher Meilenstein gelungen“, lobt Elisabeth Meixner Martin Polaschek - und dankt den Direktoren und dem Lehrpersonal für ihren Einsatz und die Organisation.
Großflächige Evaluierung ist nicht angedacht
„Die Nachfrage nach der Sommerschule ist ungebrochen, die Motivation ist eine ganz andere - das Angebot bleibt!“, verspricht der Bildungsminister aus der Steiermark. Wird die Sommerschule eigentlich auch evaluiert? „Das halte ich für nicht notwendig, eine großflächige Evaluierung wäre ein zu großer Aufwand“, sagt Polaschek zur „Krone“. Man sei ohnehin in diesem Bereich im ständigen Austausch mit den Bildungsdirektionen.
Die Sommerschule läuft sehr gut, wir haben rund 5500 Teilnehmer. Die Breite des Angebots ist dabei das Interessante - es geht beispielsweise um soziales und musikalisches Lernen. Die Betreuungszahl zwischen Kindern, Lehrern und Studierenden ist zudem außergewöhnlich gut.
Bildungslandesrat Werner Amon (ÖVP)
Bild: Christian Jauschowetz
Stichwort Quereinsteiger im Lehrberuf: Polaschek sieht hier eine gute Ergänzung in den Bildungseinrichtungen und betont das im Vergleich zu anderen Ländern besonders strenge Auswahlverfahren in Österreich - nicht alle Lehrer in spe bestehen es.
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