Ist der Typ völlig durchgeknallt, ein Superprofi oder ist das einfach die von Chinas gnadenlosem Sportsystem aufoktroyieren Leistungsmoral? Die Rede ist von einem vom FC Bayern an Ried verliehenen Rohdiamanten von einem Torhüter, der für drei, vier Stunden in seine Heimat fliegen wollte. Nach China . . .
Sein Name ist Shaoziyang Liu.
Ein Rohdiamant von einem Torhüter, den der FC Bayern an Rieds in der Regionalliga kickendes zweites Team verliehen hat. Damit der Seltsamkeiten nicht genug. Weniger, weil der Weltklub für den 19-Jährigen Anfang 2022 eine Million Euro ins leider weltberühmt gewordene Wuhan überwiesen hat.
Eher, weil der jung Liu dieser Tage und unsicher und nervös bei Ried angeklopft hat, ob’s denn sehr viel ausmachen würde, wenn er am kommenden Montag Vormittag nicht trainieren könnte?
Als der Spieler nach dem Grund gefragt wurde, kam sinngemäß zurück, dass er nach dem Samstag-Derby gegen die Union Gurten gerne zur Hochzeit seines Bruders heim fliegen würde, er deshalb aber erst montagnachmittags wieder beim Training sein könne . . .
Wobei mit „heim“ das von Ried 8800 Kilometer entfernte Wenzhou gemeint war. Wo Liu Sonntag Nachmittag eingetroffen wäre und von wo er nur Stunden später wieder aufbrechen hätte müssen, um am Montag zumindest einmal in Ried trainieren zu können. Weshalb ihm sein Klub (selbstverständlich) vorgeschlagen hat, doch früher zu fliegen und länger zu blieben. Reaktion des Torhüters: „Aber ich muss hier doch arbeiten!“ Und: „Was werden meine Eltern denken, wenn ich so lange nicht arbeite?“ Wobei mit arbeiten natürlich trainieren gemeint war . . .
Deshalb nochmals: Ist der Typ völlig durchgeknallt, ein Superprofi oder ist das die von Chinas System aufoktroyieren Leistungsmoral?
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