Vier tote Soldaten?

Beschuss zwischen Armenien und Aserbaidschan

Ausland
01.09.2023 18:36

Der Konflikt zwischen den Kaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan spitzt sich zu. Am Freitag wurden vier getötete armenische Soldaten und ein Verletzter gemeldet. Es soll wechselseitigen Beschuss zwischen den Armeestellungen im Kreis Sotk und im Kreis Kelbecer gegeben haben.

Während das armenische Verteidigungsministerium von vier getöteten Soldaten und einem Verletzten sprach, meldete die aserbaidschanische Seite drei verletzte Soldaten. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Die Hochgebirgsregion an der Grenze, in der es zu dem wechselseitigen Beschuss kam, liegt etwa 120 Kilometer östlich der armenischen Hauptstadt Eriwan. Dort soll die aserbaidschanische Regierung Streitkräfte und schwere Waffen zusammenziehen.

120.000 Menschen von Versorgung abgeschnitten
Die Soldaten sind erst seit dem Sieg in einem mehrwöchigen Krieg 2020 wieder vor Ort. Zudem blockiert das aserbaidschanische Heer seit Monaten die Verbindungsstraße von Armenien in die bewohnte Enklave Berg-Karabach in Aserbaidschan. Ungefähr 120.000 Menschen haben jetzt zu wenig Lebensmittel, Medikamente, Strom und Treibstoff.

Für sie versucht die EU derzeit, zu vermitteln. Mitarbeitende von Ratspräsident Charles Michel und der EU-Sondergesandte für den Südkaukasus, Toivo Klaar, haben sich in den vergangenen Wochen regelmäßig mit den beiden Regierungen sowie Vertretenden der betroffenen Bevölkerung ausgetauscht. Sie wollen ein Ende der Blockade erzielen, wie ein Sprecher Michels am Freitag sagte.

Der blockierte Lachin-Korridor (Bild: AFP)
Der blockierte Lachin-Korridor

Die humanitäre Lage in der betroffenen Region Berg-Karabach verschlechtert sich zunehmend. Das habe auch damit zu tun, dass ein weiterer Korridor, der Lachin-Korridor, für die Versorgung mit Gütern freigegeben werden müsse, hieß es. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag eine „diplomatische Initiative“ in dem Konflikt angekündigt.

Dieser besteht bereits seit dem Zerfall der ehemaligen Sowjetunion und forderte bis heute ungefähr 30.000 Menschenleben (siehe Video zum Konflikt oben). Die Region gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, wird mehrheitlich jedoch von Armenierinnen und Armeniern bewohnt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt