Auf der Soboth

Kärntens erster Windpark offiziell eröffnet

Kärnten
02.09.2023 13:34

Mehr als acht Jahre hat es gedauert, Hunderte Betonmischer sind die Soboth bei Lavamünd bergauf gefahren - am Samstag wurde Kärntens erster Windpark offiziell eröffnet.

87 Meter hoch sind die zwei Türme, die nun auf der Soboth an der steirisch-kärntnerischen Grenze in die Höhe ragen und Strom produzieren. Sechs weitere Windräder befinden sich einige Meter weiter auf der Steinberger Alpe. Gemeinsam bilden sie den ersten Windpark Kärntens, der am Samstag offiziell eröffnet wurde.

Symbol für die Energiezukunft
„Der Windpark Steinberger Alpe und Soboth ist ein Symbol für den Beginn der Energiezukunft in Kärnten“, erklärt Danny Güthlein, Vorstand der Kelag. Wie groß die Chancen für Kärnten als Windenergieregion sind, zeigen die Zahlen: Immerhin 17.000 Haushalte - also sieben Prozent aller Haushalte in Kärnten - werden alleine von diesen acht Anlagen ganzjährig versorgt. Die Windräder haben nämlich eine sogenannte Flügelblattheizung, sind also für den Winterbetrieb ausgelegt. Nur so können die gesamt 26 Megawatt produziert werden. 60 Millionen Kilowattstunden liefert der Windpark im Jahr.

Offizielle Eröffnung auf der Soboth. (Bild: Elisabeth Nachbar)
Offizielle Eröffnung auf der Soboth.

Güthlein: „Windkraft trägt zur sicheren Stromversorgung aus erneuerbarer Energie vor allem im Winter bei, also dann, wenn unsere Kunden viel Strom brauchen, aber Wasserkraft und Photovoltaik weniger Strom liefern als im Sommer. Windkraft erzeugt Strom aus der Region für die Region und macht uns unabhängiger von Stromimporten und von Importen fossiler Energie.“ Der Handlungsbedarf in Sachen grüne Energie sei weiterhin groß.

„Gerade im Winter kaufen wir teuer Importenergie ein“, ergänzt Landesrat Sebastian Schuschnig. Das klare Ziel Kärntens: „Es geht nicht darum, das ganze Land zuzupflastern, sondern mit Maß und Ziel so viele Anlagen aufzustellen, dass wir das, was wir verbrauchen, auch selbst produzieren können.“ Der Energielandesrat bedankt sich, wie seine Kollegen, vor allem bei den beiden Standortbürgermeistern - Wolfgang Gallant aus Lavamünd und Karl Markut aus St. Georgen im Lavanttal - und der Bevölkerung. Denn alleine die Bauphase habe viel  Geduld abverlangt.

Die Ausmaße der Anlagen sind immerhin massiv: Die 200 Tonnen schweren Türme tragen die weitere knapp 200 Tonnen schwere Nabe. Hunderte Betonmischer mussten alleine auf die Soboth gebracht werden, um Fundamente mit jeweils 4000 Kubikmeter Beton zu füllen. Seit  knapp einem Jahr laufen die Windproduzenten übrigens. Gebaut wurden sie vom Unternehmen EcoWind.

Kärnten viertstärkstes Bundesland
Und Kärnten hat weitere Potenziale. Sieben zusätzliche Windräder sollen schon sehr bald in Lavamünd folgen. Derzeit laufen zusätzlich die Behördenverfahren für den Windpark Steinberger Alpe II in der Gemeinde St. Georgen im Lavanttal und den Windpark Peterer Alpe in der Gemeinde Reichenfels. „Kärnten hat das viertgrößte Windkraftpotenzial aller österreichischen Bundesländer“, sagt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. "Vor allem im Bereich der Landesgrenze zur Steiermark gibt es nutzbare Windkraftstandorte.“

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