Geheimdienst ermittelt
Geldwäscheverdacht gegen Ex-Förderer von Selenskyj
In der Ukraine wird dem ehemaligen Förderer von Präsident Wolodymyr Selenskyj und einflussreichen Geschäftsmann Ihor Kolomoisky Geldwäsche vorgeworfen. Kolomoisky habe zwischen 2013 und 2020 über eine halbe Milliarde Hrywnja (12,5 Mio. Euro) Schwarzgeld in Umlauf gebracht, erklärte der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU am Samstag.
Der SBU veröffentlichte auf seinem Telegram-Kanal Bilder von Ermittlern, die vor dem Haus von Kolomoisky stehen. Es ist zu sehen, wie der Beschuldigte Dokumente entgegennimmt und etwas unterschreibt. Von Kolomoisky, einem der reichsten Menschen des Landes, gab es zunächst keine Stellungnahme.
Schon lange im Visier der Behörden
Bereits Anfang des Jahres hatten Sicherheitsbehörden die Wohnung des 60-Jährigen im Zuge von Ermittlungen wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung in zwei Ölgesellschaften durchsucht. Kolomoisky hielt Anteile an beiden Unternehmen. Die USA belegten 2021 Kolomoisky wegen Geldwäsche mit Sanktionen.
Neben einer Reihe von Vermögenswerten im Energie-, Bank- und anderen Sektoren besaß der Unternehmer auch einen der einflussreichsten Fernsehsender der Ukraine. Dort machte Selenskyj in einer Comedy-Sendung Karriere und wurde im ganzen Land bekannt. Später unterstützte Kolomoisky den Wahlkampf von Selenskjy. Der jetzige Präsident hat erklärt, keine persönlichen Beziehungen zu Kolomoisky zu pflegen.
Korruptionsbekämpfung für EU-Beitritt essenziell
Selenskyj hat die Bekämpfung der Korruption zu einem der Schwerpunkte seiner Regierung gemacht. Dies ist auch wegen des von der Ukraine gewünschten Beitritts zur Europäischen Union wichtig. Die EU setzt als ein Kriterium für die Aufnahme neuer Mitglieder eine funktionierende Korruptionsbekämpfung voraus.
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