Sexismus-Vorwürfe

Tierfilmer Kieling flog aus YouTube-Serie

Adabei
02.09.2023 16:30

Die Attacke eines Bären in den Karpaten hatte Andreas Kieling zwar überlebt, doch aus der YouTube-Show „7 vs. Wild“ flog der 64-Jährige noch vor Drehbeginn raus. Der Grund waren allerdings nicht mangelnde Outdoor- und Survival-Fähigkeiten, sondern sexistische Aussagen und sogar mutmaßliche Übergriffe gegenüber Teilnehmerinnen der Serie. 

Mit rund fünf Millionen Abrufen pro Folge ist die YouTube-Serie „7 vs. Wild“ mittlerweile längst im Mainstream angekommen. Im April verkündete das Organisationsteam rund um Mastermind und Survival-Influencer Fritz Meinecke die Fortsetzung der Serie, bei der sieben Kandidaten - großteils Influencer - in der Wildnis ausgesetzt werden und auf sich selbst gestellt sieben Tage überleben müssen. 

Kieling noch vor Drehbeginn rausgeworfen
Staffel eins wurde 2021 in Schweden gedreht, 2022 mussten die Kandidaten auf einer tropischen Insel vor Panama sieben Tage ausharren. Für die dritte Staffel hatte man Hope Island und Nigei Island in Kanada ausgewählt. Anders als in den bisherigen Staffeln wurden die Kandidaten diesmal in Zweierteams ausgesetzt. Partner von Andreas Kieling hätte kein Geringerer als Joe Kelly sein sollen. 

Doch so weit kam es nicht, wie Show-Erfinder Fritz Meinecke in einem YouTube-Statement erklärt, nachdem bekannt wurde, dass Kieling noch vor Drehbeginn aus der Serie geworfen wurde. So habe er sich gegenüber weiblichen Teilnehmern, aber auch gegenüber dem Orga-Team ungebührlich verhalten. Zuvor hatte man in einem kurzen Statement lediglich von „Grenzüberschreitungen, die wir nicht tolerieren werden“ gesprochen. Meinecke selbst legte nun die Karten auf den Tisch.

Weibliche Teilnehmer begrapscht und belästigt?
So soll Kieling bei einer Pause während der Busfahrt an einer Tankstelle zuerst die österreichische Show-Teilnehmerin Hannah Assil (31) belästigt haben. Danach habe er Motorrad-Influencerin Ann-Kathrin Bendixen (23, alias „Affe auf Bike“) auch noch begrapscht. Kielings Anwalt spricht von einem „Tanz“. Meinecke, der direkt daneben stand, wortwörtlich von einem „Übergriff“. 

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Er drückte Affe an sich ran und ungelogen: Innerhalb von Millisekunden wanderte die Hand komplett an den Ar***.

„7 vs. Wild“-Shomaster Fritz Meinecke war Augenzeuge des Vorfalls zwischen Kieling und einer Teilnehmerin.

Zudem soll Kieling sich wiederholt sexistisch geäußert und zudem auch das Sicherheitsbriefing geschwänzt haben. Die Teilnehmerinnen seien in weiterer Folge zu Meinecke und seinem Team mit dem Wunsch gekommen, möglichst viel Distanz zu Kieling zu bekommen. „Sie haben einfach gesagt, sie wollen ihn nicht mehr sehen. Die Forderung war keinesfalls, ihn rauszuschmeißen“, unterstrich Meinecke. Diese Entscheidung habe das Orga-Team mit ihm zusammen getroffen: „Und dazu stehen wir auch.“

Influencerin im Netz beschimpft
Die betroffene Influencerin selbst wurde unterdessen im Netz teils wüst beschimpft. User hielten ihr vor, „schuld“ am Rauswurf Kielings zu sein. „Ich weiß gar nicht, wo oben und unten ist“, so die 23-Jährige in ihrem Statement. Generell wolle sie aber nicht, dass das Positive an „7 vs. Wild“ von der Affäre rund um Kieling überschattet werde. 

Die Grazer Teilnehmerin und Naturfotografin Hannah Assil reagierte auf das Statement von Fritz Meinecke mit einem YouTube-Kommentar: „DANKE FRITZ! Unendlich mal DANKE! Sowohl für deine Unterstützung damals vor Ort als auch jetzt! Jetzt ist endlich alles gesagt und man kann auch wieder besser schlafen.“

Salzburger Teilnehmer bestätigt Vorfälle
Fitness-Influencer Sascha Huber aus Salzburg, der ebenfalls an der Show teilnahm, bestätigt Meineckes Beobachtungen sowie andere Vorfälle mit Kieling: „Er hat die ganze Zeit nur über sich selbst gesprochen, hatte fast narzisstische Züge. Ich hab relativ schnell kein gutes Bauchgefühl bei ihm gehabt“, so der Salzburger. 

Kielings Anwalt wies gegenüber der „Bild“ die Vorwürfe zurück: „Herr Meineckes Sichtweise unterscheidet sich stark von der unseres Mandanten. Was wir klarstellen wollen: Es gab von Seiten Herrn Kielings keine Übergriffe oder unangemessenen Berührungen. Der Tanz war einvernehmlich und beide tanzten in einer ausgelassenen Atmosphäre.“ Kieling selbst sei „völlig überrascht von der plötzlichen Entscheidung, und noch mehr davon, dass vorher niemand mit ihm darüber gesprochen hatte.“ 

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