14 Runden lang durfte Ferrari vom Heimsieg träumen - dann überholte Max Verstappen den führenden Carlos Sainz, gab die Position des Leaders nicht mehr aus der Hand und holte sich am Sonntag in Monza beim Großen Preis von Italien den zehnten Sieg in Serie. Rekord!
Verstappen triumphierte vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez. Das Ferrari-Duo Carlos Sainz, der von der Pole gestartet war, und Charles Leclerc musste sich beim Heimrennen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs mit den Plätzen drei und vier begnügen.
Hier der Endstand:
Erster Pilot überhaupt
Verstappen schaffte es damit als erster Pilot in der 73-jährigen F1-Historie, zehn Mal in Serie am obersten Podium zu stehen. In der Vorwoche hatte er beim Heim-GP in Zandvoort die Bestmarke von Sebastian Vettel (9) aus dem Jahr 2013 eingestellt. Für Red Bull war es der 14. Erfolg im 14. Saisonrennen, der erste Doppelsieg in Monza überhaupt und der sechste in diesem Jahr. Damit baute der Austro-Rennstall seine Rekordserie aus, der Traum von einer perfekten Saison mit 22 Siegen lebt weiter.
„Ich hätte niemals geglaubt, dass dieser Rekord möglich ist“, sagte Verstappen im Zielraum und lobte die Ferraris. „Wir waren schnell, aber Ferrari hatte einen super Topspeed. Alles hat sich gut angefühlt. Kleine Probleme am Ende, aber der Vorsprung war zu groß.“ Sainz freute sich am Ende über den Platz am Stockerl. „Es war so schwer, ihr könnt euch das nicht vorstellen. Ich habe so gepusht, um Max und dann Sergio hinter mir zu halten“, sagte der Spanier.
In Italien hatte Sainz, angefeuert von den Tausenden Tifosi in Rot, in der Anfangsphase etwas Gegenwehr geleistet, Verstappen fuhr den historischen Erfolg allerdings ohne Probleme ein. Für den 25-Jährigen war es der 47. GP-Sieg und der zwölfte in dieser Saison. Monza war in diesem Jahr das letzte Rennen in Europa, weiter geht es in zwei Wochen in Singapur. In der Gesamtwertung führt Verstappen mit komfortablen 145 Punkten vor Perez und ist damit auf dem besten Weg zu seinem dritten WM-Titel.
Verzögerter Start
Im Qualifying hatte Sainz den RB-Dominator um 13 Tausendstelsekunden überflügelt und sich damit den ersten Startplatz gesichert. Der Start verzögerte sich, nachdem AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda seinen Boliden mit einem Motorschaden in der Einführungsrunde vor der legendären Parabolica-Kurve abstellen musste. Allerdings sorgte ein Problem der Startampel für kuriose Szenen: Die Entscheidung einer Startverzögerung dauerte deshalb kurz an, wodurch die Mechaniker aller Teams versammelt in der Box warten mussten, bis sie zu den Autos auf die Startaufstellung durften.
Mit 20-minütiger Verspätung ging es los, und Sainz verteidigte in einer disziplinierten Startphase ohne Unfälle seine Führung vor Verstappen. „Er rutscht bereits, also alles okay“, funkte Verstappen in der fünften Runde an die Box und setzte auf die bessere Reifenabnutzung des Red Bulls. Einen ersten Angriffsversuch des Niederländers wehrte Sainz in der sechsten Runde noch ab. „Das war unanständig“, kommentierte Verstappen die Aktion des Spaniers.
Ablöse in Runde 15
In Runde 15 war es dann so weit, nach einem Sainz-Verbremser ging Verstappen in der zweiten Schikane am Ferrari-Hoffnungsträger vorbei. Eine Umdrehung später holte sich Perez den vierten Platz von George Russell im Mercedes, der am Ende vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton Fünfter wurde. Die Boxenstopps nach 22 von 51 Runden brachten keine Veränderungen, Perez setzte die beiden Ferraris allerdings immer mehr unter Druck. Es dauerte nicht lange, bis Perez an Leclerc vorbeiging, kurz zuvor hatten sich die beiden leicht berührt.
Es entwickelte sich ein packender Dreikampf um Platz zwei, der Mexikaner im Red Bull biss sich lange die Zähne an Sainz aus. Fünf Runden vor dem Ende ging Perez am Ferrari vorbei und fixierte damit den RB-Doppelsieg. Verstappen setzte sich in Führung liegend indes immer weiter von der Konkurrenz ab. Sainz und Leclerc lieferten sich am Ende noch ein spannendes Duell um Rang drei.
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