Die Polizei fand bei der Befreiung der für Hundekämpfe missbrauchten Vierbeiner in Ansfelden offenbar auch Maschinenpistolen, Sprengstoff, Suchtgift und NS-Devotionalien. Der festgenommene Besitzer wird der Neonazi-Szene zugerechnet und ist amtsbekannt.
Für die am Freitag bei einer Großrazzia der Polizei auf einem alten „Bauernsacherl“ in Ansfelden geretteten Hunde (die „Krone“ hat berichtet) muss der Aufenthalt in dem stockdunklen Kellerverlies des Hauses die Hölle gewesen sein. Zumindest vier Tiere konnten nur noch tot geborgen werden, 44 weitere - unter ihnen auch Welpen - befanden sich in einem erschreckenden Zustand. Abgemagert bis auf die Knochen, übersät mit Wunden, lagen sie in kleinen Zwingern, in denen teils kniehoch Exkremente lagen.
Illegale Hundekämpfe
Die Vierbeiner – vor allem American Staffords und belgische Malinois – sollen für illegale Hundekämpfe gezüchtet, trainiert und missbraucht worden sein. Denn Körper und Schädel waren teils übersät von Bissnarben. Auch Stachel- und Elektrohalsbänder sowie Videobeweisaufnahmen wurden sichergestellt.
Verstoß gegen Verbotsgesetz
Mitarbeiter der Linzer Tierrettung Icara, des Gnadenhofs Tierseelenhoffnung in Frankenburg, der Pfotenhilfe Lochen und vom Tierparadies Schabenreith in Steinbach/Z. nahmen sich der befreiten Hunde an. Der 45-jährige Besitzer wurde festgenommen. Er ist amtsbekannt, soll in der Vergangenheit unter anderem wegen Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz verurteilt worden sein.
Sprengkörper und NS-Devotionalien
Aus diesem Dunstkreis könnten auch mögliche Mittäter stammen. Denn neben dem Verdacht der Tierquälerei deutet einiges in Richtung Schwerkriminalität. „Krone“-Recherchen ergaben, dass auch Waffen, Kriegsmaterialien, Sprengkörper und Drogen sichergestellt worden sein sollen. Auch NS-Devotionalien wurden beschlagnahmt.
Die Behörden hielten sich am Samstag dazu noch stark bedeckt. „Bei dem Einsatz sind auch Waffen und Suchtmittel gefunden worden“, bestätigt Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz. Mehr könne sie dazu vorerst nicht sagen. Die Ermittlungen stünden erst am Beginn.
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