GUTEN MORGEN

Bewegende Bilder | Bemühter Kanzler

Was für ein trostloser Polit-Sommer in Österreich - aber liegt er nun endlich hinter uns? Kommt jetzt ein Herbst mit ernsthafteren Themen? Widmet sich die Politik endlich den echten Herausforderungen? Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber so richtig zum Leben erweckt wird sie längst noch nicht: Da erregen zumindest zwei der größeren Parteien gerade mit bewegten Bildern Aufsehen. Bewegten Bildern, die auch bewegen - wie etwa das Video der Jungblauen, die dabei unverhohlen längst überwunden geglaubte Zeiten huldigen. FPÖ-Chef Herbert Kickl findet das Video „großartig“, ÖVP-Innenminister Gerhard Karner nennt es schlicht „grauslich“, die Staatsanwaltschaft prüft den Verdacht der Verhetzung und Wiederbetätigung nach einer Anzeige des Verfassungsschutzes. Unterdessen sorgen auch zwei Filme für Aufsehen, die sich um Sebastian Kurz drehen. Einerseits das Werk von Kurt Langbein, das sich unter dem Titel „Projekt Ballhausplatz“ kritisch mit dem Ex-Bundeskanzler auseinandersetzt. Und andererseits „Kurz“ von Sascha Köllnreiter, der in Verdacht geriet, ein Gegenfilm zu Langbeins Doku zu sein. Das bestreiten die Produzenten jetzt heftig, die Filmemacher fühlen sich missverstanden, denn sie hätten keine Nähe zu Kurz. Na, dann sollte man sich die Filme also vielleicht anschauen und selbst ein Bild von den bewegenden bewegten Bildern machen. Das wollen allerdings, sieht man das Ergebnis der diesbezüglichen „Frage des Tages“ der „Krone“ nur die allerwenigsten tun. Vielleicht bewegt ja Kurz doch nicht mehr.

Bemühter Kanzler. Aktuell bewegt uns eher Kurzens Nachfolger Karl Nehammer. Für den verlangt nun sogar Claus Pándi „Verständnis“ in seiner innenpolitischen Montags-Kolumne in der „Krone“. Er schreibt, wer immer sich die letzte Folge der vermasselten „Sommergespräche“ des ORF antue, „sollte Mitgefühl mit dem heutigen Gast haben: Karl Nehammer ist ein Kanzler in schweren Zeiten.“ Nehammer habe „den kalten Hauch von Sebastian Kurz im Nacken, das Gespenst eines Volkskanzlers Kickl unausweichlich vor den Augen. Und da “gibt er im Rahmen seiner Möglichkeiten gewiss sein Bestes„. Freilich zählt Pándi auch auf, wo überall der Kanzler auf halbem Weg stecken blieb, zwischen den Stühlen landete, Applaus von falschen Freunden bekam, wo es Spott setzte oder er es einfach zu gut meinte. Und so werde in Nehammers Arbeitszeugnis einmal stehen: “Er hat sich sehr bemüht." Das allerdings wäre für einen Spitzenpolitiker ein verheerendes Urteil.

Kommen Sie gut durch den Montag!

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