Auch Japan will nun eine Sonde zum Mond schicken. Eine japanische Trägerrakete vom Typ H2A soll am Donnerstag vom Weltraumbahnhof Tanegashima auf der gleichnamigen japanischen Insel im Südwesten des Landes abheben, wie der Konzern Mitsubishi Heavy Industries am Montag bekannt gab.
Der Start war zuvor bereits mehrmals wegen schlechter Wetterbedingungen verschoben worden. Die Trägerrakete hat das von Japans Raumfahrtagentur JAXA entwickelte Mondlandegerät SLIM an Bord, mit dem Technologien für punktgenaue Landungen auf der Mondoberfläche getestet werden sollen.
Sonde soll in einem kleinen Krater aufsetzen
Die Landefähre SLIM (die Abkürzung steht für Smart Lander for Investigating Moon; Anm.) ist ein unregelmäßig geformter, 2,4 mal 2,7 mal 1,7 Meter messender Quader und wiegt 590 Kilogramm. Der Lander soll im Zentrum eines Kraters namens Shioli - ein kleiner Einschlagskrater, der sich seinerseits innerhalb des deutlich größeren Cyrillus-Kraters befindet - aufsetzen.
Im Falle eines Erfolges wäre Japan nach der ehemaligen Sowjetunion, den USA, China und Indien das fünfte Land, dem eine sanfte Landung auf dem Erdtrabanten gelingt. Das Land, das sich fest im lukrativen Geschäft mit Satellitenstarts etablieren will, hatte heuer mehrere Rückschläge erlitten, darunter ein Fehlstart einer H3-Rakete der nächsten Generation.
Mond soll binnen sechs Monaten erreicht werden
Erst vor wenigen Tagen war Indien dies im Zuge der Mission „Chandrayaan-3“ gelungen, nachdem kurz zuvor die russische Raumsonde „Luna-25“ auf dem Mond zerschellt war. Japan plant, dass SLIM etwa drei bis vier Monate nach dem Start in die Mondumlaufbahn eintritt und in vier bis sechs Monaten versucht, die Mondoberfläche zu erreichen.
Die von Japan auf dem Mond gesammelten Daten werden im Rahmen des von den USA geleiteten „Artemis“-Projekts verwendet, dessen Ziel es ist, bis 2025 Menschen auf den Mond zurückzubringen und die Erforschung des Mondes voranzutreiben. Das weiterreichende Ziel ist die Erforschung des Mars durch Menschen.
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