Schockmoment im Fall einer Mutter aus Niederösterreich, die ihre Kinder zu Hause unterrichtet. Am Montag stand die Polizei vor der Tür der Familie und nahm ihre zwei jüngeren Kinder im Alter von 14 und elf Jahren mit. „Ein Obsorgeverfahren besteht seit mittlerweile acht Jahren. Dass es nun so weit kommt, habe ich nicht gedacht“, erzählt die 44-Jährige entrüstet gegenüber krone.tv.
Die dreifache Mutter - das älteste Kind ist 18 Jahre alt - unterrichtet ihre Kinder seit acht Jahren im häuslichen Unterricht. „Wir waren von Anfang an bei den Freilernern dabei.“ Die Externistenprüfung haben sie und ihre Kinder abgelehnt. Was folgte, waren Verwaltungsstrafen, die man in Kauf genommen hat. Weil die Kinder nicht in die Schule gehen, wird der Mutter - wie vielen weiteren betroffenen Eltern - Gefährdung des Kindeswohls angelastet.
Vor zwei Wochen besuchte ein Richter samt Jugendamt die Familie zu Hause, um sich ein Bild der Lage zu machen. „Ich dachte wirklich, dass er verstanden hat, dass bei uns alles in Ordnung ist“, so die Mutter. Zwei Wochen hatte man Zeit für eine Beurteilung. Am Montag dann der Schock für die 44-Jährige: „Vor unserer Haustüre waren mindestens zehn Menschen. Vier bis fünf Polizisten, Personen vom Jugendamt und der Gerichtsvollzieher.“ Die Kinder wurden in ein Kriseninterventionszentrum gebracht.
Psychologisches Gutachten ohne Visite
Auch ein Streit mit dem Vater der Kinder, mit dem die Kinder jedoch kaum Kontakt haben wollen, dürfte eine Rolle spielen, wie die Mutter erzählt. „Es gab ein psychologisches Gutachten, bei dem die Gutachterin die Kinder nie gesehen hat“, erklärt die Mutter. Der Vater der Kinder will, dass die Kinder in die Schule gehen. „Das Gutachten klingt für mich wie aus dem Mund des Vaters gesprochen.“
„Die Kinder sind in unserer Gemeinde gut integriert, der Mittlere will Feuerwehrmann werden. Das, was hier passiert, ist für mich nicht zu realisieren, weil es so irre ist“, so die Niederösterreicherin. Im Gespräch mit krone.tv erklärte sie, dass sie nun so schnell wie möglich zu ihren Kindern fährt, obwohl dies nicht erlaubt sei. Der Mutter wurde auch erklärt, dass sie jetzt in einer weiteren Instanz Berufung einlegen könne.
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