Spektakuläre Bilder von einer außergewöhnlichen Freundschaft zeigt der neue Kinofilm „Patrick and the Whale“ - die „Krone“ sprach mit Tierbeobachter Patrick Dykstra, den die Leidenschaft für die riesigen Kreaturen gepackt hat.
„Krone“: Kommenden Freitag startet die Doku „Patrick and the Whale“ in unseren Kinos. Darin sehen wir Sie, wie Sie in den Weltmeeren mit Walen schwimmen und Freundschaften knüpfen. Wie kam die Idee dazu?
Patrick Dykstra: Ich war immer schon jemand, der die Dinge, die er erreichen wollte, selbst in die Hand nahm. Und vor Jahren sah ich in einem Museum einen Blauwal und fand es faszinierend, dass wir gleichzeitig mit diesen riesigen Kreaturen auf der Erde leben. Ich sagte mir: Ich muss diese Tiere sehen. Also fand ich alles heraus, was es darüber herauszufinden gab. Das kostete sehr viel Zeit und Geld und Energie, aber zehn Jahre später hatte ich es geschafft. Ich bin mittlerweile mit vielen Arten von Walen geschwommen und ganz nebenbei ein führender Experte auf dem Gebiet geworden.
Wie kommt so eine Idee beim engeren Umfeld an?
Natürlich hielt man mich für verrückt. Die Leute rieten mir, doch einfach einen Marathon zu laufen, wenn ich was erleben will.
Sie haben einige der größten Kreaturen der Erde hautnah erlebt. Wie fühlt sich so eine Begegnung an?
Man hält instinktiv den Atem an. Das Herz setzt einen Schlag aus. Wenn man einem Wal in die Augen schaut, sieht man richtig, wie intelligent er ist. Wale sind neugierig, besonders die Kälber schwimmen zu einem rüber, und wenn sie dich interessant finden, kommen sie kurz darauf mit erwachsenen Walen zurück, wie um ihre Entdeckung herzuzeigen. Deshalb finde ich es interessanter, mit Walen zu schwimmen als etwa mit Haien.
In dem Film von Regisseur Mark Fletcher sieht man aber auch viele Enttäuschungen.
Ich bin normalerweise nicht emotional, aber ich habe zu einigen Walen Beziehungen aufgebaut, und wenn sie dann bei einer Begegnung plötzlich nicht mehr interessiert an mir sind oder ablehnend reagieren, dann trifft mich das schon hart. Das ist nicht gespielt, für mich hat sich das alles gar nicht angefühlt, als würden wir einen Film drehen. Ich war einfach dort, um die Wale zu finden, zufällig war eine Kamera dabei. Und so oder so: Die Wale bekommen das Drehbuch nicht zugeschickt, man muss sich nach ihnen richten.
Wale sind wie viele andere Arten gefährdet. Wie erleben Sie den menschlichen Einfluss auf die Artenvielfalt?
Es ist schlimm. Die Balance ist aus dem Ruder, die menschliche Spezies dominiert und drängt alle anderen Lebewesen an und über den Rand der Existenz. Kein anderes Lebewesen ist verantwortlich für Massensterben. Social Media hat alles noch schlimmer gemacht. Reisen sollte einem die Augen für andere Lebensräume öffnen, aber statt etwas über die lokalen Tiere oder Menschen zu erfahren, reisen viele Leute nur noch, um das schönste Selfie zu machen.
Glauben Sie, dass ein Film wie Ihrer etwas bewirken kann?
Ich hoffe es sehr! Vielleicht sehen die Leute den Film und erkennen es an, dass auch diese Wale Familien haben, dass es andere Arten auf der Welt gibt und dass alles, was wir machen, einen Einfluss auf sie hat.
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