Verzweiflung bei den von den Unwettern schwer getroffenen Bewohnern von Guntschach: Mit Donnerstag zieht das Bundesheer ab, und somit auch die Transportfähre. Sprich: Der Ort ist dann nur mehr zu Fuß erreichbar. Bürgermeister Franz Ragger kämpft nun zumindest um die Verlängerung des Pionierboot-Einsatzes.
„In Anbetracht der bereits seit 15. Dezember 2022 bestehenden Herausforderungen und der anhaltenden Schwierigkeiten, die die Menschen in Guntschach erleiden, möchte ich eindringlich darum bitten, den Assistenzeinsatz für den Personentransport mittels Pionierboot bis Ende Dezember 2023 zu verlängern. Dies würde es uns ermöglichen, die Bevölkerung weiterhin mit dringend benötigter Unterstützung zu versorgen und die Situation zu erleichtern,“ schreibt Bürgermeister Franz Ragger in seinem Brief an Verteidgungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
Die Zufahrtsstraße nach Guntschach ist seit dem Felssturz vor einigen Monaten nicht passierbar, und der errichtete Notweg von den jüngsten Unwettern im August völlig zerstört. Die Fähre sowie das Pionierboot des Bundesheeres sind die einzige Möglichkeit, Fahrzeuge und lebensnotwendige Güter über die Drau zu transportieren.
Ort nur noch zu Fuß erreichbar
Doch mit Donnerstag endet offiziell der Assistenzeinsatz des Heeres - und die Soldaten ziehen samt ihrer Wassertransportfahrzeuge ab. „Somit werden unsere Bürger ab diesem Zeitpunkt bis voraussichtlich Ende Dezember erneut von der Außenwelt abgeschnitten sein“, erklärt Ragger. Guntschach wäre ab dann nur noch zu Fuß erreichbar, medizinische Notversorgungen kaum mehr zu gewährleisten.
Und der von einem privaten Verein geführte Fährdienst vor Ort könne nicht in Dauerbereitschaft stehen. Auch wenn insgesamt 31 Bewohner von Guntschach das Angebot angenommen hätten, nach Maria Rain zu ziehen -vor allem Familien mit schulpflichtigen Kindern. 15, vorrangig ältere, Einwohner würden aber unbedingt bleiben wollen - um auf die Ortschaft zu schauen.
Antwortschreiben aus Wien
Aus dem Ministerium in Wien soll in den nächsten Tagen das Antwortschreiben eintreffen. Jedoch mit keinen guten Nachrichten, wie die „Krone“ vorab in Erfahrung bringen konnte. Demnach könne der Assistenzeinsatz schon aus rechtlichen Gründen nicht fortgesetzt werden. Denn dieser sei grundsätzlich „nur“ dafür vorgesehen gewesen, schwere Pionier-Geräte von einer Seite der Drau auf die andere zu befördern. Fahrzeug- und Personentransporte habe man „nebenbei“ durchgeführt. Um weiter Unterstützung zu leisten, bräuchte es ein Ansuchen des Landes Kärnten. Und dahingehend scheint es von dieser Seite keine Ambitionen zu geben.
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