Harley-Treffen 2023

„Man hofft immer, dass man nicht erwischt wird!“

Kärnten
05.09.2023 18:00

Mit Vollgas startet heute die European Bike Week rund um den Faaker See in ihr 25. Jubiläum. Das Harley-Treffen wird von rund 100.000 Besuchern - darunter 80.000 Motorradfahrer - ausgiebig gefeiert. Und so hat auch die Polizei alle Hände voll zu tun - denn nicht wenige der Besucher sind sich ihrer strafbaren Tuning-Elemente bewusst. Die „Krone“ schaute den Beamten bei einer Schwerpunktkontrolle über die Schultern.

Dröhnende Motoren, Rockmusik aus allen Richtungen, ausgelassene Partystimmung - das alles kombiniert mit perfektem Spätsommerwetter: Rund um den Faaker See geht beim wohl kultigsten Motorrad- und Harley-Davidson-Treffen der Welt wieder so richtig die Post ab.

Damit die Biker-Party für alle Teilnehmer auch sicherheitstechnisch ein voller Erfolg wird, steht auch die Kärntner Exekutive während der Woche im Dauereinsatz. Neben der sicherheits- und ordnungspolizeilichen Überwachung haben die Beamten bei ihren Kontrollen einige Schwerpunkte gesetzt - und schon am Eröffnungstag mehrere Kennzeichen abgenommen.

An diesem Bike wurde zu viel herumgeschraubt - der Besitzer musste es abgeben. (Bild: Klaus Loibnegger)
An diesem Bike wurde zu viel herumgeschraubt - der Besitzer musste es abgeben.
Mit Lärmmessgeräten ist die Polizei im Einsatz. (Bild: Klaus Loibnegger)
Mit Lärmmessgeräten ist die Polizei im Einsatz.

Ganzer Zettel voller Übertretungen
Ein deutscher Harley-Fan, der mit seinem Bike vor Ort ist, ist der Exekutive kurz nach Anreise in die Arme gefallen - oder gefahren: Eigentlich wurde er wegen einer Kontrolle des Lichts angehalten, am Ende präsentierten ihm die Beamten dann aber einen ganzen DIN-A4-Zettel voll mit Mängeln, Überschreitungen und verbotenen Tuning-Elementen. Er musste sein Kennzeichen und auch gleich sein Motorrad abgeben: „Ich hab‘ das ja alles gewusst, aber man hofft halt immer, dass man nicht kontrolliert wird.“

Zitat Icon

Ich war mir der Übertretungen bewusst, aber man hofft halt immer, dass man nicht kontrolliert wird.

Deutscher Harley-Fan

Diese Erfahrung hat auch die Polizei schon gemacht: „Die Biker wissen, was sie verändert haben und was der Rechtsnorm, entspricht - und sie merken relativ schnell, dass die Kollegen der Landesverkehrsabteilung sich technisch sehr gut auskennen. Da spricht man schon auf Augenhöhe. Sie reagieren natürlich nicht positiv auf uns, aber es ist ein freundliches Miteinander“, erzählt Oberst Hans-Peter Mailänder der „Krone“ (siehe Video oben).

Polizei im Dauereinsatz
Alleine die Landesverkehrsabteilung der Polizei schickt täglich 25 bis 30 Beamte zum Harley-Treffen, um Kontrollen durchzuführen. „Dazu kommen noch die Kollegen aus den Bezirken, die sich hauptsächlich um Diebstähle und Körperverletzungen kümmern.“ Bei ihrer Arbeit setzt die Exekutive heuer auf mehrere Schwerpunkte:

  • Helmtragepflicht
  • Geschwindigkeitsübertretungen
  • Alkohol- und Suchtmittelkontrollen
  • Technische Kontrollen wie Lärmvorschriften
  • Halte- und Parkverbote

Jener Deutsche, der sein Motorrad abgeben musste und anonym bleiben will, versucht nun, sein Bike nach Klagenfurt zu überstellen - dort hat er Kontakt zu einem befreundeten Bike-Verein, der die von der Polizei bemängelten Dinge reparieren könnte. „In Deutschland zahle ich da Unmengen dafür.“

Die Polizei fischt sich verdächtige Motorräder für Kontrollen heraus. (Bild: Klaus Loibnegger)
Die Polizei fischt sich verdächtige Motorräder für Kontrollen heraus.
Rund 100.000 Besucher finden sich dieser Tage am Faaker See ein. (Bild: Klaus Loibnegger)
Rund 100.000 Besucher finden sich dieser Tage am Faaker See ein.

Auf die Frage, warum er sein Fahrzeug ausbaut, obwohl er weiß, dass es nicht erlaubt ist und er mit hohen Strafen rechnen muss, schmunzelt er nur...

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