Es war der große Aufreger der Frauen-Fußball-WM: als Spaniens Verbands-Präsident Luis Rubiales nach dem Titelgewinn Jennifer Hermosos Kopf nahm und diese auf den Mund küsste. „Ich hätte ihm vielleicht nicht direkt mit der Faust eine gegeben, weil das ein bisschen zu heftig wäre. Aber ich hätte ihm ganz sicher eine Watsche runtergehauen“, so die nicht ganz ernst gemeinte, aber doch unmissverständliche Ansage von Österreichs Box-Talent Anastasija Lukajic.
„Das war absolut nicht in Ordnung, sowas darf nicht passieren! Wir freuen uns alle, wenn wir die Nummer eins sind, eine Medaille gewinnen oder einen Pokal holen, aber das ist keine Rechtfertigung, jemanden zu küssen, auch wenn man sich freut. Eine feste Umarmung, ein Bussi auf die Wange - das könnte man verstehen,“ wird Lukajic in ihrem Statement noch klarer. Betont aber: „Gewalt ist keine Lösung! Außerhalb vom Ring ist das tabu. Dieses Credo leben wir alle hier im Boxclub vor.“ Da sie mit Tom Knöbl von einem Mann gecoacht wird, geht ihr dieses Thema besonders nahe. „Das ist hier unvorstellbar“, schmettert sie derartige Gedanken gleich nieder.
Wäre ich nicht Boxerin, wäre ich: Krankenschwester
Auf dieses Essen freue ich mich nach dem Gewichtmachen am meisten: Pizza
Diese Trainingsübung hasse ich am allermeisten: Laufen
Meine absolute Traumgegnerin wäre: Sara Cirkovic
Mit einer Sieger-Prämie von einer Millionen würde ich: Essen für alle zahlen
Warten auf neue Gegnerin
Viel mehr will sich die 20-Jährige auf ihr Comeback auf der Bounce Fight Night konzentrieren. Während der vergangenen Veranstaltung im April war sie auf einem Turnier in Belgrad, bei dem die Wienerin in der ersten Runde gleich ausschied. „Ich habe gegen eine Kasachin geboxt. Es ist leider nicht so gut gelaufen für mich. Die Kasachen sind bei allen Turnieren meistens vorne und das war eine Hammererfahrung, gegen Leute zu boxen, die viele Kämpfe haben. Ich will vor allem international weiterkommen und auf so großen Turnieren sind Spitzenleute“, empfindet sie den Ausflug auch in der Nachbetrachtung nicht als sinnlos.
Nach vielen Kämpfen gegen erfahrene Gegnerinnen will die zweifache Staatsmeisterin bei der Rückkehr ins Hotel InterContinental eine sichtbare Leistungssteigerung zeigen. Gegnerin hätte mit der Slowakin Tamara Kubalova (Bronze bei der Youth-Weltmeisterschaft) eine alte Bekannte sein sollen, doch diese hat kurzfristig abgesagt. Auf eine neue Kontrahentin wartet sie noch.
Proteinshake statt Abendessen
Bis zum Fight steht noch Konditionstraining an. Läufe und viele Sparringrunden mit Titelträgerin Michaela Kotaskova sollen sie perfekt auf den 16. September einstellen. Zudem wird das Abendessen durch einen Proteinshake ersetzt. Das reiche, um auch die vier Kilo „Übergewicht“ (kämpft unter 66 Kilogramm) loszuwerden.
Alles unter der Anleitung von Trainer Daniel Nader, der aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung etwas kürzer treten muss. „Er ist auf jeden Fall meine Bezugsperson hier und der, der mich von Anfang an begleitet hat. Auch wenn es ihm nicht so gut geht, bemüht er sich trotzdem für alle von uns da zu sein, gestaltet das Training trotzdem sehr, sehr gut. Wenn ich mit anderen Leuten zusammenarbeite, schaut er zu und sagt ihnen, was sie machen sollen. Er ist trotzdem komplett dabei. Er hat sich nicht zurückgezogen, ist da sehr stark.“, kann Lukajic immer auf den 40-Jährigen zählen.
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