Land droht Katastrophe
Griechenland: Schwere Unwetter fordern Todesopfer
Nach der Gluthitze in weiten Teilen Europas und verheerenden Waldbränden folgen nun Unwetter und Starkregen. In Spanien gab es nach schweren Regenfällen Tote und Verletzte, in Griechenland wurde aufgrund von Überschwemmungen vielerorts ein Fahrverbot verhängt. Der Zivilschutz schickte eine entsprechende Warn-SMS an Bewohner der Hafenstadt Volos und der Sporaden-Insel Skiathos.
Dort hatte es in der Nacht zum Dienstag so stark geregnet, dass Autos von den Wassermassen mitgerissen wurden. Ein Grazer schickte ein Video aus Platania (siehe oben). Vielerorts fiel vorübergehend der Strom aus, auch das Handynetz und das Internet funktionierten am Dienstag zwischenzeitlich gar nicht oder nur eingeschränkt.
Wo es neulich noch brannte, verwandeln sich nun Bäche in reißende Flüsse. Menschen müssen mit Schlauchbooten gerettet werden, es gibt bereits einen Toten. Die Wassermassen, die das Sturmtief „Daniel“ seit Montagabend über Mittelgriechenland ausschüttet, übertreffen alle Vorhersagen. Autos wurden von den Fluten einfach weggetragen, wie zahlreiche Videos in sozialen Netzwerken und griechischen Medien zeigten.
Binnen zwei Stunden 12.000 Blitze gezählt
In den Städten Larisa und Volos wurden in der Nacht zum Dienstag binnen zwei Stunden 12.000 Blitze gezählt, wie die Zeitung „To Proto Thema“ unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete. Auf der Insel Korfu fiel der Strom aus und es gab Probleme beim Betrieb des dortigen Flughafens. Auf den Sporadeninseln Skiathos, Skopelos und Alonnisos blitzte und donnerte es zeitweise im Sekundentakt, es kam zu Erdrutschen. In der Region Elis im Westen der Halbinsel Peloponnes vernichtete Hagel Teile der anstehenden Olivenernte.
Ein Todesopfer, eine Person vermisst
Menschen werden mit Schlauchbooten aus ihren Häusern gerettet, etwa in der Hafenstadt Volos, wo das Wasser am Dienstag zum Teil hüfthoch vorbeifloss. Und es soll weiterhin stark regnen, mindestens bis Donnerstag. Ein Mann sei in Volos gestorben, als eine Mauer unter den Wassermassen zusammenbrach. Ein weiterer werde vermisst, bestätigte ein Feuerwehrsprecher. Die Schäden sind enorm.
Außerdem seien Krankenhäuser geflutet worden. Menschen, die am Weg nach Volos sind, werden angehalten, umzudrehen. Darum bat der hiesige Bürgermeister.
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„Ein Sturm, wie ich ihn noch nie gesehen habe!“, postete etwa eine Frau zu einem Video, das meterhohe Wellen am Strand zeigt.
„Es wird noch viele Stunden weiter regnen!"
Der Meteorologe des Senders ERT, Panagiotis Giannopoulos, sagte, er könne sich nicht entsinnen, dass es in der betreffenden Region jemals 500 Millimeter Niederschlag binnen 24 Stunden gegeben habe. „Und es wird noch viele Stunden weiter regnen!“, warnte er. Ein Millimeter Regen entspricht einem Liter Wasser auf einer Fläche von einem Quadratmeter.
Bis Donnerstag könnten in Mittelgriechenland örtlich von 500 bis zu 1500 Liter Regen je Quadratmeter fallen. „Das entspricht grob überschlagen der Jahresniederschlagssumme Deutschlands“, hieß es beim Deutschen Wetterdienst.
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